Regionale, saisonale, bio, faire Blumen und Pflanzen zum Muttertag schenken, zahlt sich doppelt aus!
In Österreich werden jährlich rund 45 Millionen Euro für Schnittblumen ausgegeben. Allein am Muttertag werden acht Millionen Rosen verkauft. Wie bei Lebensmitteln gilt es auch bei Pflanzen auf regionale und saisonale Angebote zu setzen und Zertifizierungen für bio und fair gehandelte Blumen zu beachten. Daher startet das Lebensministerium gemeinsam mit Partnern die ganzjährige Initiative „Bewusst kaufen“ zum Muttertag mit dem Schwerpunkt für nachhaltige Produkte im Blumen‐ und Gartenfachhandel von 3. bis 9. Mai 2010.
„Ein nachhaltiges Wirtschaftssystem baut auf konsequentem Konsumverhalten auf. Der Griff zu regionalen und saisonalen, biologisch angebauten, fair gehandelten Produkten verbessert die Lebensqualität, trägt zur Stärkung der heimischen Landwirtschaft und des österreichischen Handels bei. Anlässlich des Muttertags am 9. Mai rufen wir von 3. bis 9. Mai gemeinsam mit unseren PartnerInnen dazu auf, bewusst zu nachhaltigen Blumen und Pflanzen zu greifen“, so Umweltminister Niki Berlakovich. Die Aktionsmarke „Bewusst kaufen“ kennzeichnet kontrolliert nachhaltige Produkte, um den KundInnen auf einen Blick zu zeigen, auf welche Gütezeichen sie sich wirklich verlassen können. Ergänzend dazu startet am 28. April auf www.bewusstkaufen.at eine KonsumentInnen‐Plattform für nachhaltiges Einkaufen mit Label‐Datenbank, Informationen zu Gütezeichen, Ratgebern und Tipps inkl. eigenen Themenbereichs für Blumen und Pflanzen.
Foto: Namen der abgebildeten Personen v.l.nr: Hubert Zamut (BIOAUSTRIA), Sophie Veßel (FIAN), Martina Hörmer (JA! Natürlich), Umweltminister Niki Berlakovich, hinten Nikolaus Thaller (bellaflora), Gerda Hüfing(die umweltberatung), ganz rechts Regina Dicken (FAIRTRADE)
Wissen wo’s herkommt: Blumen und Pflanzen aus Österreich
Regionalität wird für die ÖsterreicherInnen beim Einkaufen immer wichtiger. Aus der RollAMAMotivanalyse (2009) geht hervor, dass auch beim Blumen‐ und Pflanzenkauf höheren Wert auf die Herkunft gelegt wird. Heimische Pflanzen sind an unser Klima gewöhnt und sind daher im Anbau robuster und weniger anfällig für Schädlinge. Kurze Transportwege schonen Umwelt und Klima. Je nach Jahreszeit bietet unsere Umgebung eine Vielzahl von Pflanzen, die sich als Schnittblumen eignen. Zu den Sorten aus österreichischem Bio‐Anbau am Feld gehören unter Anderem Dahlien, Dill, Gartenfuchsschwanz, Glockenblumen, Godetien, Lobelien, Malven, Rittersporn, Sonnenblumen und Zinnien. Das gewohnte, große Sortiment aus dem Blumenhandel ist bisher aber noch kaum aus biologischem Anbau erhältlich. Hubert Zamut, Leiter des Geschäftsfeldes Markt bei BIO AUSTRIA erklärt: Bio bei Blumen und Pflanzen bedeutet, dass nur organische Düngemittel wie zum Beispiel Kompost, Mist oder Gründüngung eingesetzt werden, dass diese ohne chemisch‐synthetische Pflanzenschutzmitteln und leicht löslichen Düngemitteln hergestellt und gut fürs Klima sind. Selbstverständlich wird wie bei allen Erzeugnissen aus biologischer Landwirtschaft keine Gentechnik eingesetzt. KonsumentInnen können sich beim Blumen‐ und Pflanzenkauf auf die hohe Qualität von Produkten verlassen, die mit dem BIO AUSTRIA Markenzeichen gekennzeichnet sind.”
„Wir setzen bei der Produktion unserer heimisch produzierten Pflanzen gezielt auf natürliche Produktionsbedingungen. Dies verursacht im Gegensatz zum ganzjährigen Anbau im Glashaus weit weniger CO2‐Emissionen und spart Energie. Mit unserer Bio‐Marke bellaflora biogarten bieten wir ein umfangreiches Pflanzen‐ und Gartensortiment ausgezeichnet mit dem österreichischen Umweltzeichen an, sowie über 50 verschiedene mit dem LACON‐Zertifikat ausgezeichnete Bio‐Kräuter,“ informiert bellaflora Geschäftsführer Nikolaus Thaller. Ja! Natürlich startete heuer mit einem eigenen Bio‐Gartensortiment. Dazu Geschäftsführerin der Ja! Natürlich Naturprodukte GmbH, Martina Hörmer: „Wir bieten unseren KundInnen dieses Jahr erstmals Bio‐Erde, Bio‐Samen, Bio‐Saaterdäpfel und ‐zwiebeln sowie auch biologische Jungpflanzen zum selber setzen an. Die Pflanzen sind besonders robust und auf die Erhaltung eines gesunden Bodens ausgerichtet, für die torffreie Bio‐Erde haben wir das Umweltzeichen verliehen bekommen. Gemeinsam mit ARCHE NOAH haben wir – auch im Sinne der Artenvielfalt und dem Erhalt von gefährdeten Sorten – Bio‐Raritätensamen, wie Herrenkürbis, Kaiserspinat oder Rote Rüben Bernstein in die Geschäfte gebracht.“
Faire Blumen schenken
40 Prozent der nachgefragten Schnittblumen stammen aus der heimischen Schnittblumenproduktion. Die restlichen knapp zwei Drittel der in Österreich verkauften Blumen werden aus südlichen Ländern importiert, jährlich allein 80 Millionen Rosen. Die Bedingungen für Mensch und Natur in den Herkunftsländern sind prekär. Die ArbeiterInnen sind härtesten Bedingungen bei Niedrigstlöhnen ohne Rechte oder Schutz ausgeliefert. „FIAN Österreich setzt sich mit der neuen Kampagne Fair Flowers – Mit Blumen für Menschenrechte gemeinsam mit Partnerorganisationen dafür ein, dass die Arbeits‐ und Umweltbedingungen in der globalen Schnittblumenindustrie verbessert werden“, erklärt Sophie Veßel von FIAN – Food First Informations‐ und Aktionsnetzwerk. FIAN unterstützt Schnittblumen, die das Siegel von FAIRTRADE und FLP (flower label program) tragen. Diese stammen aus kontrolliert fairem Handel, unterstützen die ProduzentInnen vor Ort und sorgen für bessere Arbeitsbedingungen, faire Löhne und soziale Standards. In rund 90 Blumengeschäften in Österreich werden Schnittblumen (Rosen, Nelken, Callas und andere) angeboten, deren Produktion nach dem Flower Label Programm (FLP) zertifiziert sind. Zudem gibt es eine von der EU unterstützte Initiative zur Förderung des Absatzes nachhaltig gezüchteter Blumen und Pflanzen, gekennzeichnet mit dem Label FFP (fair flower plants).
2009 wurden rund 12 Millionen FAIRTRADE‐Rosen (doppelt so viele wie im Vorjahr) verkauft. FAIRTRADE Geschäftsführer Hartwig Kirner: „Der starke Zuwachs an verkauften FAIRTRADE‐Rosen im Jahr 2009 zeigt deutlich, dass KonsumentInnen fair gehandelte Blumen den unter unmenschlichen Bedingungen produzierten Importwaren immer häufiger vorziehen. Mit dieser wachsenden Unterstützung seitens der österreichischen Bevölkerung können den ArbeiterInnen auf den Plantagen rosigere Arbeitsbedingungen geboten werden.“ FAIRTRADE‐Rosen sind in Supermärkten und Blumengeschäften erhältlich. BILLA und MERKUR bieten als bisher einzige Handelsketten österreichweit das ganze Jahr über – außer in den Monaten von Juni bis Oktober, in denen klimabedingt eine heimische Produktion möglich ist – ausschließlich Schnittrosen aus FAIRTRADE‐Produktion an. Das garantiert Arbeits‐ und Produktionsbedingungen nach fairen sozialen und ökologischen Standards auch außerhalb Österreichs.
Initiative „Bewusst kaufen“
Im Rahmen der Initiative „Bewusst kaufen“ des Lebensministeriums in Kooperation mit dem Wirtschaftsministerium, der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit im Außenministerium und weiteren Partnern setzt der Handel während des gesamten Jahres zahlreiche Schwerpunktaktionen. Anlässlich des Muttertags am 9. Mai startet die Schwerpunktaktion im Blumen‐ und Gartenfachhandel. Im Aktionszeitraum von 3.‐9. Mai 2010 werden mit der grünen Aktionsmarke „Bewusst kaufen. Das bringt’s nachhaltig“ besonders regionale/saisonale, bio und fair gehandelte Blumen, Pflanzen und Gartenprodukte beworben. Alle mit der Aktionsmarke gekennzeichneten Produkte entsprechen strengen Kriterien.
Informationen zur Initiative, nachhaltigem Einkaufen inkl. Label‐Datenbank, Tipps und Ratgeber ab sofort auf: www.bewusstkaufen.at
Quelle & weitere Infos:
www.bewusstkaufen.at