Bienensterben: Was kannst Du tun, um den Bienen zu helfen?

Das vermehrte Bienensterben ist weltweit ein Thema. Rückgänge in den Bienenvölkern sind international zu verzeichnen. Schon vor 8 Jahren wurde im Film “More than honey” von Markus Imhoof die Tragödie des Bienensterbens eindrucksvoll vermittelt. Zwar reagiert die Politik auf das Bienensterben, Kritikern gehen diese Maßnahmen aber nicht weit genug. Ihnen zufolge muss für einen effektiven Umweltschutz eine Umorientierung in der Landwirtschaft aber auch in der Gesellschaft erfolgen. Also was kann ich persönlich dagegen tun?

Gründe für das Bienensterben

Den einen Grund für das Bienensterben gibt es nicht. Es spielen viele Faktoren zusammen, die diese Entwicklung forcieren wie z.B. der Einsatz von Neonikotinoiden (Insektizid) oder Glyphosat (Herbizid) in der konventionellen Landwirtschaft, im Obst- und Gemüsebau und in vielen Haus- und Kleingärten. Weiters der sogenannte Cocktaileffekt, bei dem die verschiedenen Gifte aus der Umwelt (Luft, Wasser, Pflanze) zusammenwirken und monotone Agrarlandschaften ohne vielfältige sich abwechselnde Blühpflanzen. Eine weitere Bedrohung stellt die Varroamilbe, ein Parasit aus Asien dar, welche unseren europäischen Bienen besonders zusetzt. Außerdem löst der Klimawandel ein verfrühtes Blühen vieler Pflanzen aus, zu trockene Sommer und zu warme Winter bringen den Rhythmus der Bienen durcheinander. Alle diese, meist menschengemachten Probleme, bedrohen unsere Honigbienen. Zwar reagiert die Politik auf das Bienensterben mit dem Verbot bestimmter Pestizide im Freiland. Kritikern geht dieser Schritt aber nicht weit genug. Ihnen zufolge muss für einen effektiven Umweltschutz eine Umorientierung in der Landwirtschaft, aber auch in der Gesellschaft erfolgen.

Was kann also ich persönlich tun, um den Bienen zu helfen?

Säe bienenfreundliche Pflanzen

Eine bienenfreundliche Anlage kann etwas Blühendes in einem Balkonkasten, ein Obstbaum oder Beerenstrauch im Garten oder wildwachsende Pflanzen sein. Das alles bietet ein vielfältiges Angebot für Honigbienen, Schmetterlinge, Hummeln und die vielen winzigen Solitärbienen. Einige Pflanzen müssen jetzt im Herbst gesetzt werden wie z.B. sehr früh blühende Stauden oder aber auch Blumenzwiebeln. Also jetzt schon z.B. Tulpenzwiebeln von Blumenzwiebelnversand besorgen oder Zwiebeln für Schneeglöckchen kaufen, zu empfehlen sind hier natürlich Bio-Blumenzwiebel. Bei Jungpflanzen und Saatgut auch auf Bio-Qualität achten, denn bei konventionellen Produkten werden über die Pollen der Pflanze diese chemischen Verbindungen von den Bienen direkt in den Bienenstock transportiert und schädigen so den Nachwuchs. 

Verzichte auf Pestizide

Auf bienenschädliche Pflanzenschutz-, Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel solltest du in deinem Haus und Garten verzichten. Gerade Cocktails aus mehreren Giften können tödlich sein. Die Verwendung von Neonicotinoiden wurde weitgehend auch in Haus- und Kleingärten untersagt. Schlummern noch Neonicotinode auch in deinem Haushalt? Es gibt genügend Alternativen. Viele Biogärtner geben für jedes Problem einen Tipp.

Wähle Honig aus deiner Region

Fast 80 % unseres Honigkonsums stammt aus Importen. Honige aus dem Supermarkt sind häufig Mischungen von Honigen aus Nicht-EU-Ländern. Diese enthalten mit hoher Wahrscheinlichkeit Honig aus Südamerika – wo Gentechnik-Pflanzen im großen Stil angebaut werden, deren Pollen dann in den Honig geraten. Neben der Umweltbelastung durch die langen Transportwege können auch Bienenkrankheiten zu uns eingeschleppt werden. Es ist daher sinnvoll, Honig aus deiner Region direkt vom Bio-Imker zu bevorzugen. Zu finden in unserem Bio-Verzeichnis: Bio-Lebensmittel/Bio-Imker

Bevorzuge bienenfreundliche Lebensmittel – also Bio-Lebensmittel

Bevorzuge saisonale Lebensmittel aus regionaler Bio-Landwirtschaft, denn hier wird auf bienenschädliche Pestizide verzichtet. Sei auch fair zu den Produzenten: Qualität und Bienenfreundlichkeit sind ihren Preis wert, deshalb zahle einen fairen Preis auch für deinen Honig. 

Bienenkrankheiten stoppen – Honiggläser immer ausspülen

Krankheiten wie die amerikanische Faulbrut (AFB) werden bei uns eingeschleppt. Die auslösenden Endosporen werden u.a. durch Honigreste in Glascontainern verbreitet. Im Herbst fliegen die Bienen darauf und bringen so die tödliche Krankheit in die heimischen Völker. Deshalb Honiggläser am besten in der Spülmaschine waschen bevor man diese in den Glascontainer wirft oder gleich beim Kauf auf Mehrweg achten.

Biete Nistmöglichkeiten für Wildbienen

300 der heimischen 560 Wildbienenarten stehen auf der “Roten Liste”. Biete Nistmöglichkeiten für Wildbienen an. Es muss nicht gleich ein riesiges „Bienen- oder Insektenhotel“ sein, auch mit wenig Aufwand kannst du unseren Freunden helfen. Viele Wildbienen sind anspruchsvoll, daher kommt es auf die richtige Bauart an.

Werde Bienenpate oder nimm ein Bienenvolk auf

Mit einer Bienen-Patenschaft unterstützt du aktiv die nachhaltige Strategie, die Bienenpopulation zu steigern. Zum Beispiel kannst du bei Hektar Nektar eine Bienenpatenschaft übernehmen – ab € 30,- gibt es Honig als Dankeschön! Weiters werden hier Bienenvölker fürs Firmengelände oder -dach vermittelt. Stocke deine Belegschaft auf und engagiere fleißige Bienen für dein Unternehmen – im wahrsten Sinne des Wortes! Hektar Nektar ist die größte digitale Initiative zur Steigerung der Anzahl von Bienen. Sie ermöglicht allen, denen die Biene am Herzen liegt, die direkte Unterstützung der wahren Multiplikatoren für mehr Bienen da draußen: unseren Imkern und Imkerinnen.

 

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