Daumen hoch für Lisa Muhr / Co-Gründerin des Biomodelabel
Als vor fünf Jahren der Verein Gemeinwohlökonomie unter Initiative des früheren Attac-Österreich-Leiters Christian Felber ins Leben gerufen wurde, war Lisa Muhr mit dabei.
Als Botschafterin der Gemeinwohl-Ökonomie und Unternehmerin fühlt sich die Mitgründerin des ökofairen Textil-Labels „Göttin des Glücks“ den Werten der 2010 entstandenen Bewegung verpflichtet: “Würde, Respekt, ökologische und soziale Verantwortung sind unerlässlich für eine Zukunft auf dieser Welt. Was bleibt nach dem Leben? Der Planet, unsere Kinder und die Erinnerung an uns – nehmen wir diese Verantwortung endlich in der Wirtschaft an!”
Was bedeutet Gemeinwohl-Ökonomie?
Gemeinwohl-Ökonomie bezeichnet ein alternatives Wirtschaftssystem, das auf Gemeinwohl-fördernden Werten aufgebaut ist. Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene – eine Brücke von Altem zu Neuem.
Auf wirtschaftlicher Ebene ist sie eine lebbare, konkret umsetzbare Alternative für Unternehmen verschiedener Größen und Rechtsformen. Der Zweck des Wirtschaftens und die Bewertung von Unternehmenserfolg werden anhand Gemeinwohl-orientierter Werte definiert.
Auf politischer Ebene will die Bewegung für eine Gemeinwohl-Ökonomie rechtliche Veränderung bewirken. Ziel des Engagements ist ein gutes Leben für alle Lebewesen und den Planeten, unterstützt durch ein Gemeinwohl-orientiertes Wirtschaftssystem. Menschenwürde, globale Fairness und Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung sind dabei wesentliche Elemente.
Auf gesellschaftlicher Ebene ist die Bewegung für eine Gemeinwohl-Ökonomie eine Initiative der Bewusstseinsbildung für Systemwandel, die auf dem gemeinsamen, wertschätzenden Tun möglichst vieler Menschen beruht. Die Bewegung gibt Hoffnung und Mut und sucht die Vernetzung und Befruchtung mit anderen alternativen Initiativen.
Die Bewegung der Gemeinwohl Ökonomie versteht sich als ergebnisoffener, partizipativer, lokal wachsender Prozess mit globaler Ausstrahlung. Zahlreiche Unternehmen, Städte, Gemeinden, Universitäten und Vereine in vielen Ländern auf vier verschiedenen Kontingenten unterstützen die Initiative der Gemeinwohl-Ökonomie bereits.
Das Herzstück der Idee ist die Gemeinwohl Bilanz. Mit der Gemeinwohl-Bilanz kann das Modell heute schon getestet werden. Unternehmen, welche die Gemeinwohl-Bilanz erstellen, sind sogenannte Pionierunternehmen. Derzeit entscheiden sich Unternehmen und Vereine freiwillig, eine solche Bilanz zu erstellen. Eine Forderung der Gemeinwohl-Bewegung ist, dass dieses Tool gesetzlich verbindlich wird und jedes Unternehmen eine solche Bilanz verpflichtend erstellen muss.
Zur “Göttin des Glücks”-Gemeinwohl Bilanz
biologisch.at-News zur 5-Jahresfeier Gemeinwohlökonomie im Wiener Volkstheater am 13.2.16