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Biomode: Auch große Ketten entdecken Slow Fashion

Bildrechte: Flickr shopping-mall-womens-clothes Fieldwork Inc. CC BY CC0 1.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Mode kann in mehrfacher Hinsicht nachhaltig produziert sein. Zum einen kann sie, wenn sie qualitativ hochwertig ist, der umweltschädlichen Wegwerfmentalität etwas entgegensetzen. Zum anderen können auch die Produktionsbedingungen fair und das Material umweltfreundlich sein. Nachhaltige Mode ist nicht mehr nur Thema einzelner kleiner Boutiquen. Auch große Ketten haben sie für sich entdeckt. Welche ökologischen und sozialen Kriterien erfüllt werden, ist am jeweiligen Textil-Gütesiegel zu erkennen.

Slow Fashion ist im Kommen

Unternehmen wie Primark, bei denen Mode zu extrem kleinen Preisen erhältlich ist, wird vorgeworfen, sich nicht für die Umwelt zu interessieren. Tatsächlich engagiert sich der Einzelhändler der Plattform Fashion United zufolge jedoch für zahlreiche Nachhaltigkeitsprogramme, etwa für CottonConnect und die Self-Employed Women’s Association (SEWA) in Indien. Dennoch ist Primark eines der Unternehmen, die den Trend zum Überkonsum ankurbeln. Immer häufiger kaufen Menschen Kleidung zu kleinen Preisen, ersetzen sie aber sehr schnell wieder durch andere Kleidungsstücke – bei der geringen Investition tut das schließlich nicht weh. Wir leben in einer sogenannten Wegwerfgesellschaft. Das ist ein großes Problem, denn solches Verhalten führt zum übermäßigen Verbrauch wichtiger Ressourcen. Doch Mode kann auch anders: Immer mehr Händler setzen auf qualitative Kleidung, die teurer ist, dafür aber lange hält. Slow Fashion nennt man die auf diese Weise produzierte Kleidung. Sie ist langlebig und orientiert sich nicht an Modetrends, die nach kurzer Zeit wieder out sind.

Bio-Baumwolle gefragter

Immer mehr Modeunternehmen führen zudem strengere Richtlinien für die Produktion der Kleidung ein und achten beispielsweise beim Ankauf von Baumwolle auf faire und umweltfreundliche Anbaubedingungen. So legen einige Unternehmen beispielsweise Wert darauf, dass die Baumwolle ohne Einsatz von Pestiziden und Insektiziden angebaut wird. Eine der bekanntesten Ketten, C&A, ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Anbieter von Produkten aus Bio-Baumwolle. Unter der Kennzeichnung Bio Cotton wird zum Beispiel Unterwäsche oder Baby-Kleidung aus Bio-Baumwolle verkauft, welche entweder durch den OCS (Organic Content Standard) oder den GOTS (Global Organic Textile Standard) zertifiziert ist. Der OCS-Standard garantiert einen biologischen Anteil der Fasern mit 5%, enthält im Gegensatz zu GOTS keine Anforderungen zu den verwendeten chemischen Zusatzstoffen und schließt keine Richtlinien zu Umweltmanagement und sozialer Verantwortung im Unternehmen mit ein. GOTS-zertifizierte Kleidung besteht zu mindestens 70 % aus kontrolliert biologischen Naturfasern und ist einer der führenden Bio-Textil-Standards weltweit. Hier gibt’s eine Übersicht zu Textil-Siegeln.

Öko-Trend im Bereich Plus-Size-Mode

Plus-Size-Fashion ist in Europa ein Milliardenmarkt. Auch in Österreich bieten immer mehr Marken Kleidung in großen Größen an. Bei Produzenten und Händlern von Mode in XXL-Größen zeigt sich ebenfalls ein erhöhtes Bewusstsein für die Umwelt und faire Produktion – so beispielsweise bei Ulla Popken, einem der bekanntesten Labels im Bereich schicker und typgerechter Plus-Size-Mode. Das deutsche Unternehmen vereint verschiedene Labels unter einem Dach, unter anderem die Kollektion Gina Laura für feminine und sportliche Typen, Studio Untold für urbane Fashionistas und JP1880, das angesagte Herrenlabel des Hauses. Neben dem Schwerpunkt große Größen findet man im Onlineshop auch die Themenwelt Öko-Tex. Die Produkte unter dieser Kennzeichnung werden auf mehr als 100 gesundheitsrelevante Parameter überprüft, zu denen beispielsweise gesetzlich reglementierte Inhaltsstoffe zählen. Kleidung mit dem Öko-Tex-Siegel ist zertifiziert schadstofffrei und gesundheitlich unbedenklich. Außer diesem Siegel findet man bei Ulla Popken ebenfalls Produkte mit dem Bio-Textilien-Standard GOTS.  

Autorin: Sabine Moll

 

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