Amazonas: Karte mit den aktuellen Bränden alle 24h

Die Bilder von den Bränden im Amazonas-Regenwald gehen über die ganze Welt. Sie sind schockierend und sie sind mehr als nur ein weiteres Alarmsignal für die Klimakrise.

Wo brennt es im Amazonas-Regenwald?
Von 20. Juli bis 26. August gab es ca. 33.000 Brandherde im brasilianischen Amazonas-Gebiet. 7.368 davon in Naturschutzgebieten und 3.553 in indigenen Schutzgebieten. Damit werden die Lebensgrundlagen der UreinwohnerInnen zerstört, um Zugang zu Bodenschätzen, Holz und Land zu bekommen. Einen alle 24 Stunden aktualisierten Überblick über die Brände liefert das ISA auf dieser digitalen Karte (auf Portugiesisch). Legende: die grünen Blätter zeigen indigene Schutzgebiet, die gelben Flammen Brandherde, die innerhalb der letzten 24 Stunden ausgebrochen sind.

Diese Zeichen kann ich persönlich für den Schutz des Regenwaldes bzw. allgemein für den Klimaschutz setzen:

  • Klimavolksbegehren unterzeichnen
    Falls du das Klimavolksbegehren noch nicht unterzeichnet hast – hier die INFOS dazu! 
  • Tierschutzvolksbegehren unterzeichnen
    Damit setzt du nicht nur ein Zeichen gegen Tierleid sondern stärkst auch die heimische, biologische Landwirtschaft. Jährlich werden 500.000 Tonnen genmanipuliertes Soja aus dem Regenwald und den USA für die konventionelle Tiermast nach Österreich importiert. Siehe auch Artikel: Regenwald-Soja im AMA-Gütesiegel: Wann endet der Irrsinn endlich?”
  • Alle aktuellen Volksbegehren findest du HIER
  • Mercosur-Handelsabkommen stoppen
    Der Mercosur-Handelsvertrag zwischen der EU und Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay soll Agrarimporte nach Europa massiv steigern. Bei diesem Preisdruck kann die bäuerliche Landwirtschaft bei uns nicht mithalten, das Sterben der Bauernhöfe beschleunigt sich. Nur industrielle Betriebe mit Massentierhaltung können dagegen bestehen. Unterzeichne den campact-Appell, Mercosur zu stoppen!
  • Wenn Fleischkonsum, dann von glücklichen Tieren, die heimisches Biofutter erhalten – zu finden in unserem Bio-Verzeichnis
  • An Demos teilnehmen
    Zum Beispiel “Fridays for Future” – hier geht`s zu den aktuellen Terminen österreichweit
  • Ökologischer Lifestyle
    Man muss ja nicht gleich seine kompletten Lebensgewohnheiten ändern, aber mal mit einem Step beginnen und dann folgen die weiteren ganz automatisch 😉 13 Tipps für eine bessere Welt
  • Suchmaschine Ecosia verwenden: Ecosia verwendet die Gewinne, um Bäume zu pflanzen.
  • Baumpatenschaften übernehmen, z.B. beim Jane Goodall Institut-Austria
  • Klimabündnis-Partner werden – für Firmen & Gemeinden

Klimabündnis Österreich
Das Klimabündnis Österreich ist ein globales Klimaschutz-Netzwerk. Die Partnerschaft verbindet indigene Völker in Südamerika mit mehr als 1.700 Gemeinden aus 26 Ländern in Europa. In Österreich setzen sich über 980 Klimabündnis-Gemeinden, 1.200 Klimabündnis-Betriebe sowie 600 Klimabündnis-Schulen und -Kindergärten für Klimaschutz und Regenwald ein.

Wie ist die Lage in den indigenen Schutzgebieten der Klimabündnis-Partner?
Das Klimabündnis Österreich hat Infos von deren Partnerorganisationen, FOIRN (Dachverband der indigenen Organisationen am Rio Negro) und ISA (Institut für Soziales und Umwelt), zur aktuellen Lage eingeholt. Die Dramatik bringt der erfahrener Regenwald-Experte, Hans Kandler, emotional auf den Punkt: „In den letzten 40 Jahren habe ich viel erlebt, aber was jetzt passiert, ist ein Wahnsinn.“ 

Ist das indigene Schutzgebiet der Klimabündnis-Partner betroffen?
Das Schutzgebiet liegt im äußersten Nordwesten Brasiliens – Link zur Südamerika-Karte. Derzeit ist dieses Gebiet nicht von diesen Bränden betroffen. Die brasilianischen Partner sind allerdings aufgrund der Feuer und der derzeitigen politischen Entwicklung sehr beunruhigt, da auch sie von ihren Freunden in benachbarten Gebieten des Amazonas diese schrecklichen Bilder übermittelt bekommen haben.

Wie sehr ist das “Klimaschutz Österreich Schutzgebiet” bedroht?
Eine Zahl macht deutlich, wie groß die Gefährdung des “Klimaschutz Österreich Schutzgebietes” ist: Für das von Klimabündnis-Gemeinden gemeinsam mit den indigenen Partnern gesicherte indigene Schutzgebiet gibt es mehr als 450 aufrechte Schürfansuchen auf Bodenschätze. Zur Erinnerung: Das Schutzgebiet umfasst 135.000 km² und ist 1,6 Mal so groß wie Österreich. Aufgrund des Schutzstatus konnten diese Schürfansuchen bisher abgelehnt und verhindert werden. Präsident Jair Bolsonaro hat allerdings bereits angekündigt, per Verfassungsänderung die Schutzgebiete abschaffen zu wollen. Tausende Indigene, darunter auch VertreterInnen der FOIRN, haben zuletzt in der Hauptstadt Brasilia dagegen demonstriert. Wie wichtig dieser Schutzstatus noch ist, zeigt auch eine Analyse der bisherigen Brände. Dort, wo bereits der Regenwald gerodet wurde, treten in der Sekundärvegetation und den trockenen Rinderweiden die Feuer einerseits häufiger auf und verbreiten sich andererseits auch schneller.

Was sind die nächsten Schritte des Klimabündnis Österreich?
Der geplante Mercosur–Freihandelsvertrag zwischen der EU und dem „gemeinsamen Markt Südamerikas“ würde aus unserer Sicht die Rodungen im Amazonas-Regenwald drastisch verstärken. Deshalb wird auf EntscheidungsträgerInnen in Österreich und der EU-Ebene Druck ausgeübt, diesen Vertrag nicht zu unterzeichnen. Wichtig ist es zudem, dass – ebenso auf politischer Ebene – der Druck auf Präsident Bolsonaro erhöht wird.
Gleichzeitig unterstützt Klimabündnis Österreich deren indigenen Partner weiter, allerdings ohne die lokale Politik zu provozieren. Die Unterstützung von ausländischen Organisationen wird in Brasilien derzeit leider kritisch gesehen und die Klimaschutz-Partner stehen dadurch auch in der Kritik. Dennoch brauchen sie unsere Unterstützung dringender denn je!


 

 

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