Solidarisch Landwirtschaften am Biohof Mogg in Herzogenburg
Der Biohof Mogg aus Herzogenburg vergibt 300 Ernteanteile für 2013.
Der Biohof Mogg ist ein Familienbetrieb, der seit dem Jahr 2000 mit der Unterstützung von 5 MitarbeiternInnen eine biologisch-dynamische Landwirtschaft im unteren Traisental zwischen St. Pölten und Krems betreiben. Die ca. 50 Gemüsesorten, die über das Jahr verteilt angebaut werden, werden in der hauseigenen Jungpflanzenanzucht liebevoll herangezogen und dann auf dem 4 ha großen Gemüseacker oder in einem der 8 Folienhäuser ausgepflanzt. Da nachhaltiges Handel nicht am eigenen Betrieb aufhört und seit jeher zur Philosophie und Wirtschaftsweise der Familie Mogg gehört, setzt der Betrieb auch auf die Zusammenarbeit mit anderen aus der Region stammenden Bio-Landwirte. Ab 2013 erfolgt die Umstellung auf einen CSA-Betrieb (Community Supported Agriculture) oder auch Solidarische Landwirtschaft genannt.
Warum solidarische Landwirtschaft?
Das derzeitige Vertriebssystem des Biohofs Mogg besteht hauptsächlich darin, fertig gepackte „Biokistl“ an die KundInnen bis vor die Haus- oder Wohnungstür zu liefern. Das funktionierte bis jetzt ganz gut, doch es hat ein paar Haken:
- teilweise immer noch viel zu lange Transportwege
- permanenter Wachstumsdruck und zu viel Investition an Arbeitszeit und Energie in Vermarktung, Logistik und Transport
- Ausbeutung von Böden, MitarbeiterInnen, BäuerInnen und in Folge weniger Vielfalt
Ein paar Impressionen dazu:
Franz Mogg sitzt ab 2 Uhr Früh vor dem Computer und beantwortet E-Mails, bearbeitet den Online-Shop, macht die Kistl-Planung für die folgende Woche und bestellt Ware dafür. Mitarbeiter packen teils ab 3 Uhr Früh die Biokistln und sind dann bis abends um 7 Uhr mit Ernte und Feldpflege beschäftigt. Die Kistl-Fahrer haben bis zu 12 Stunden am Tag mit dem Ausliefern der Kistl zu tun. Produkte fürs Biokistl, die nicht am eigenen Hof produziert werden und bei Zulieferfirmen bestellt werden müssen, kommen auch aus dem Ausland. Sie sind zwar bio-zertifiziert, haben mit dem ökologischen Gedanken aber nur mehr wenig gemeinsam, weil sie oft aus industriell geführten Betrieben von weit her stammen.
Und wie funktioniert’s?
Eine Gruppe von KonsumentInnen übernimmt das laufende Jahresbudget eines Hofes durch Vorfinanzierung. Dafür verpflichten sich die HofbetreiberInnen, die KonsumentInnen ganzjährig oder saisonal mit qualitätsvollen Hoferzeugnissen in Form von Ernteanteilen zu versorgen. Beide Seiten bilden eine Wirtschaftsgemeinschaft, in der Ernteerfolge, aber auch Ernteausfälle gemeinsam getragen werden.
Das Prinzip der Idee ist ganz einfach: Der Biohof Mogg liefert einmal pro Woche, 50 Wochen im Jahr, selbst produzierte biologische Lebensmittel (v.a. Gemüse – siehe unten) an bestimmte Lieferadressen. Die gelieferten Ernteanteile werden dort selbstorganisiert, nach dem Prinzip der freien Entnahme, aufgeteilt. Das heißt, finden sich in einem Ort, einer Region mind. 10 Haushalte, die vom Biohof Mogg Ernteanteile kaufen möchten, wird ein Ort organisiert, wo diese hingeliefert werden. Dort teilen sich dann die Ernteanteileinhaber die Nahrungsmittel auf. Nach Belieben kann auch untereinander getauscht oder auch verschenkt werden.
300 Ernteanteile für 2013
Für das Jahr 2013 hat der Biohof Mogg 300 ganzjährige Ernteanteile zu vergeben. Ein Ernteanteil entspricht ca. einem mittleren Gemüsebedarf von zwei Personen. Wem ein Ernteanteil zu viel oder zu wenig ist, kann wahlweise nur einen halben Ernteanteil oder mehrere nehmen. Ein Ernteanteil soll im 1. Jahr ca. € 20,- pro Woche kosten. Ab dem 2. Jahr sollen die Anteile solidarisch gestaltet werden. Die Zahlung erfolgt jährlich oder in monatlichen Raten im voraus. Für Menschen, die für den Zugang zur CSA-Gemeinschaft über zu wenig Geld verfügen, wird es die Möglichkeit geben, 20 – 30 % der Ernteanteilskosten durch Mitarbeit am Hof abzuleisten. Aber auch alle anderen können gerne freiwillig am Hof mitarbeiten.
Das jährliche Wirtschaftsbudget wird bei einer Hauptversammlung im Jänner ab dem 2. Jahr mit einem/r BuchprüferIn offengelegt. Hier werden die Beiträge bzw. der Richtsatz der Ernteanteile gemeinsam festgelegt. Ebenfalls ab dem 2. Jahr können die Anteilsinhaber bei der Auswahl der zu produzierenden Gemüsesorten mitbestimmen.
Das Angebot:
- regionale Lebensmittel, die keine tausenden Kilometer Transport hinter sich haben
- Lieferungen einmal pro Woche gesammelt an die Lebensmittelkooperativen oder Verteilstationen, die die weitere Verteilung selbst organisieren.
- Kooperation auch mit zwei befreundeten Betrieben der biologisch-dynamischen Landwirtschaft: Biohof Mayer für Äpfel, Biohof Feichtinger für Zwiebel und Kartoffel und Bioimker „Der Bienenfreund“ Ron Richter für Honig und Bestäubung unserer Kulturen
- Mitgliedschaft für Menschen, die eine sozialere Landwirtschaft mittragen wollen
- freiwillige Mitarbeitstage, besonders in der arbeitsintensivsten Zeit von April bis Juli
- gemeinsame Gemüseeinmachaktionen
Der Speiseplan:
Da Vielfalt nicht nur für den Boden, sonder auch für den Gaumen wichtig ist, wird die CSA am Biohof Mogg reichhaltig verschiedene Lebensmittel anbauen – so wie es auch in den letzten Jahren schon war. Es gibt:
- Salate: Batavia, Butterhäupl, Krach- und Bittersalate, Vogerlsalat und Babyleafs – eine Bunte Palette übers ganze Jahr
- Fein- und Blattgemüse: wie Fenchel, bunter Mangold, Malabar-Spinat, Pak Choi, Spinat und einiges mehr
- Kraut und Kohlgewächse: die ganze Palette – von verschiedenen Kohlrabis, über Rot- und Weißkraut, zu Wirsing, Grünkohl in verschiedenen Farben zurück zu Kohlsprossen…
- Tomaten: jedes Jahr werden um die 10 verschiedenen Tomatensorten angebaut, Ochsenherz und Green Zebra genauso wie ertragreiche und trotzdem sehr schmackhafte Rund- und Cocktailtomaten, es gibt ja tausende…
- Paprika & Chilli: eine bunte Vielfalt von spitz bis blockig und von rot bis schwarz
- Kürbis: Hokkaido, Meterkürbis und einige tolle Sondersorten
- Rüben und Wurzeln: da wären Karotten in verschiedenen Farben und Formen, Pastinaken, Sellerie, Gelbe Rote Rüben (kein Schreibfehler!), verschiedenfärbige Radieschen und Rettiche.
- Zwiebel, Knoblauch und Kartoffel sind auch dabei
- Äpfel und Honig und
- Exotisches wie Anden- und Gojibeeren, Spargelfisolen, Erdmandeln und andere Leckereien.
Klarerweise gibt ‘s all die Sachen nur in der jeweiligen Saison. Mahlzeit!
Jetzt Ernteanteil für 2013 sichern!
Hier können Sie Ihren Ernteanteil bestellen: http://www.biohof-mogg.at/community-supported-agriculture/csa/mitglied-werden. Sie erfahren hier, ob es in Ihrer Region schon eine organisierte Personengruppe mit zentraler Lieferanschrift oder eine Foodcoop gibt oder ob sich diese erst formieren muss. Erzählen Sie Ihren Freunden, Bekannten, Verwandten, Nachbarn, Arbeitskollengen, etc. von diesem Projekt, da für die Zustellung in eine bestimmten Region eine Mindestanzahl von 10 Ernteanteilen nötig ist.
Es gibt auch laufend Info-Veranstaltungen in den verschiedensten Regionen, welche Sie in unserem Terminkalender finden!
Quelle & weitere Infos:
Biohof Mogg