Der Umwelt zuliebe – Wie erkenne ich sparsame Elektronikgeräte?

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Der Umweltschutz ist in der Gesellschaft immer wichtiger. Dies zeigt eine Umfrage von Statista: 52% Menschen in Österreich haben ihren Energieverbrauch gesenkt, zum Wohle der Natur.

Das Problem des zu hohen CO2-Ausstoßes ist demzufolge bekannt und wird wahrgenommen. Die EU hat dies erkannt und deswegen festgesetzt, dass die CO2-Reduktion um 40% gegenüber dem Stand von 1990 bis 2030 das neue Klimaziel ist. Die Kleine Zeitung berichtet, dass dies das Kernstück der Energie- und Klimapolitik und demnach bindend sei. 40% ist allerdings ein Wert, unter dem sich die Verbraucher nichts vorstellen können; anders sieht dies aus, wenn sie direkt sehen, in welchen Bereichen sie Energie einsparen und damit den CO2-Ausstoß senken können. Einen guten Leitfaden dafür bietet die Seite www.ichundco2.at. Auf dieser können Interessierte angeben, wie oft sie im Monat mit dem Auto fahren oder sich neue Elektrogeräte kaufen. Der Rechner zeigt an, ob der Energieverbrauch über oder unter dem österreichischen Durchschnitt liegt und gibt außerdem Tipps, wie er noch weiter verringert werden kann; beispielsweise durch Wiederverwendung von Dingen, die in der Produktion viel Energie und Rohstoffe verbrauchen, oder das Herunterregeln der Wohntemperatur um 1° Celsius.

Das Problem des Energieverbrauchs ist nicht nur eines, das der Umwelt schadet; durch die steigenden Kosten ist es für den eigenen Geldbeutel ebenfalls nicht ratsam, wenn die Elektrogeräte zu viel davon verbrauchen. Die Möglichkeiten, energiesparsamer zu haushalten, sind vielen klar: Geräte richtig ausschalten und nicht im Standby-Modus laufen lassen, den Kühl- und Gefrierschrank regelmäßig abtauen sowie Sparleuchtmittel verwenden. Allerdings stellt es viele Menschen weiterhin vor ein Problem, wie sie die Energiesparsamkeit bei einem Neukauf erkennen können. Darum wurden verschiedene Zeichen entwickelt, anhand derer die Energieeffizienz erkannt werden kann; dieser Text stellt die beiden Umweltsiegel „Der Blaue Engel“ und das „Österreichische Umweltzeichen“ vor sowie die von der EU herausgegebenen Energieeffizienzklassen. An diesen drei Merkmalen lässt sich erkennen, wie sparsam ein elektrisches Gerät ist und ob sich der Kauf daher rentiert.

Der blaue Engel
Dieses Umweltsiegel ist die erste und älteste Kennzeichnung bezogen auf den Umweltschutz. Er wird nur Produkten verliehen, die ökologisch sinnvoll sind und dem Umweltschutz helfen. Das Öko-Institut Freiburg machte laut energieleben.at den Test und untersuchte mit diesem Siegel ausgestattete DVD- und Blu-ray-Player. Das Ergebnis: gegenüber herkömmlichen Produkten sparen die gekennzeichneten bis zu 75% Energie. Dies ist eine Menge. Ein zwei-Personen-Haushalt verbraucht mit einem DVD-Rekorder mit Festplatte etwa 45 Kilowattstunden im Jahr. Mit einem Blu-ray-Player wären es etwa 35, mit einem normalen DVD-Player ungefähr 20 Kilowattstunden. Mit einem mit dem Blauen Engel ausgezeichneten Gerät und den daraus resultierenden Einsparungen würde ein Haushalt etwa 17 Euro im Jahr weniger ausgeben; alle Haushalte zusammen wären bei einem Millionenbetrag und einer beträchtlichen Menge an eingespartem CO2. Die gekennzeichneten Geräte haben durch ihre technischen Merkmale diese Einsparungen, beispielsweise durch eine intelligente Stromsparfunktion: Ein Gerät wird automatisch vom Schnellstartmodus in den Stand-By-Betrieb versetzt, wenn es eine Zeit lang nicht genutzt wird. Ein DVD-Player, der immer im Schnellstartmodus bleibt, hat ungefähr den doppelten Energieverbrauch. Der Blaue Engel zeigt außerdem sehr gut, was Umweltzeichen erreichen können: FCKW-freie Spraydosen wurden Ende der 70er Jahre aufgrund des Umweltschutzes mit diesem Siegel gekennzeichnet; später sorgte dies für das generelle Verbot von FCKW. Siegel können dabei helfen, Umweltstandards in den europäischen Markt zu integrieren. Dieses Umweltzeichen ist allerdings nicht das einzige, das dabei hilft, die Erde zu schützen. 

Das Österreichische Umweltzeichen
Dieses Siegel wird verschiedensten Produkten verliehen. Es ist auf Möbeln und Hygieneprodukten ebenso zu sehen wie bei Jugendherbergen oder Restaurants. Dadurch wird eine große Bandbreite an unterschiedlichen Branchen abgedeckt. Wie die Arbeiterkammer Wien berichtet, sind etwa 380 Produkte bisher ausgezeichnet worden; dazu kommen gut 200 Tourismusbetriebe. Um dieses Siegel zu erhalten, müssen die Produkte Anforderungen an Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit erfüllen, sowie zum Gebrauch taugen. Der Hersteller darf das Zeichen vier Jahre lang tragen, Kontrollen erfolgen außerdem regelmäßig. Falls innerhalb der vier Jahre schon gegen die Richtlinien verstoßen wird, kann es wieder aberkannt werden. Auf Elektronikgeräten ist dies aber nur selten zu finden; um hier Energie zu sparen und dadurch die Umwelt zu schützen, sollten Verbraucher neben den Umweltzeichen außerdem auf die von der EU herausgegebenen Energieeffizienzklassen achten.

Energieeffizienzklassen der EU
Anhand von Energieeffizienzklassen bestimmt die EU die Sparsamkeit von Elektrogeräten wie einem Herd oder einem Kühlschrank. Dies ist außerdem gut für die Umwelt: Je weniger Energie verbraucht wird, desto besser ist dies für die CO2-Bilanz. Die Klassen werden dabei nach einem bestimmten Schema festgelegt, hier dargestellt am Beispiel eines Kühlschranks mit integriertem Gefrierfach.

  • Berechnung des korrigierten Nutzinhalts: Fächer weisen unterschiedliche Temperaturen auf und haben daher keinen gleichmäßigen Energieverbrauch; ein Gefrierfach erreicht immer einen höheren Wert als ein Kühlfach.
  • Dem errechneten korrigierten Nutzinhalt wird ein Soll-Jahresverbrauch zugewiesen; dieser ist abhängig von der Geräteklasse. Er gibt an, wie hoch der Verbrauch eines durchschnittlichen Geräts in Abhängigkeit seiner Größe ist.
  • Berechnung des tatsächlichen Jahresverbrauchs und Vergleich des Werts mit dem Soll-Jahresverbrauch.

Die Energieeffizienzklassen bilden sich dann wie in der folgenden Tabelle dargestellt. Die Prozentzahlen geben den Bezug des tatsächlichen zum Soll-Jahresverbrauch an.

Energieeffizienzklasse

A+++

A++

A+

A

B

C

D

E

F

G

Verbrauch

Unter 25 %

25 – 30 %

30 – 42 %

42 – 55 %

55 – 75 %

75 – 90 %

90 – 100 %

100 -110 %

110 -125 %

über 125 %

Quelle: wohnnet.at

Dies zeigt, wie wichtig es ist, auf die Effizienzklassen zu achten. Diese sind bei jedem Gerät angegeben, dass es neu zu kaufen gibt. Je höher die Klasse, desto teurer ist meist auch der Kaufpreis; es ist aber ratsam, trotzdem auf ein A zu achten, um den eigenen Verbrauch zu verringern. Um eine genügend große Auswahl zu haben, die das Fachgeschäft vor Ort meist nicht bieten kann, lohnt sich der Blick ins Internet. Einige Shops haben sich der Wünsche der Kunden nach energieeffizienten Geräten angenommen. Ein Waschmaschinenkaufberater hilft beispielsweise dabei, die Maschine zu finden, die den eigenen Ansprüchen genügt, und die Priorität auf die Effizienzklassen zu legen; sofern dies gewünscht ist. Die Kunden können auch angeben, dass ihnen dies nicht so wichtig ist.

 

Sparsame Elektronikgeräte erkennen
Neben den beiden vorgestellten Umweltzeichen ist die Energieeffizienzklasse eine der besten Möglichkeiten, sparsame Elektronikgeräte zu erkennen. Allerdings werden die Klassen meist nur bei größeren Haushaltsgeräte verwendet; um einen DVD-Player zu finden, der Energie und damit CO2 einspart, ist es weiterhin nötig, auf den Blauen Engel oder das Umweltzeichen zu achten. Außerdem sollte nicht jeder Haushalt sofort damit anfangen, alle alten Geräte auszutauschen. Durch die Herstellung von E-Geräten wird oft viel CO2 verbraucht, da dies einige Energie verlangt. Der Austausch eines heilen, aber alten Gegenstands mit einem neuen sorgt deswegen oft für eine schlechtere Energiebilanz. Besser ist es, den alten weiter zu benutzen, bis er kaputt geht und sich dann erst ein neues Gerät anzuschaffen. Anders sieht dies aber aus, wenn beispielsweise der Kühlschrank die Effizienzklasse E oder darunter hat und der neue die Klasse A++; in diesem Fall wäre der Neukauf gerechtfertigt, da dadurch ziemlich viel Energie einzusparen ist.

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