Die blaue Revolution – ARGE Biofisch

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An diesem Logo erkennen Sie kontrollierten und zertifizierten Bio-Fisch!

Fisch ohne Haken

Ob Sushi, Shrimps oder Seehecht. Alles, was aus dem kühlen Nass kommt, scheint gerade unglaublich gefragt zu sein. Kaum eine Kochshow, die nicht mit einem noch exotischeren Fischgericht auftrumpft und kein Ernährungsguru, der Fisch nicht über das blaue Meer hinweg lobt. Er ist cool, schmeckt gut und gesund – wo ist da bloß der Haken? Und vor allem: geht’s auch ohne?

Kritische Geister wissen natürlich sofort, worum es geht. Die Überfischung ist wieder einmal das Thema. Nicht ganz. Es hat sich ja schon herumgesprochen, dass der industrielle Fischfang viele Arten bereits fast ausgerottet hat, mit ihren rücksichtslosen Fangmethoden den Meeresboden zerstört und ganze Ökosysteme ins Wanken bringt. Die Bestände vieler der einst beliebtesten Speisefische wurden bereits zu 90 Prozent leer gefischt. Bewusst lebende KonsumentInnen setzen daher höchstens auf Fisch aus zertifiziertem Fang oder aus Aquakulturen, damit sich die Meere erholen können. Sollte man meinen…

 

Erfischtes Fischfutter

Was viele nicht wissen: mit Produkten aus konventionellen Auquakultur unterstützt man zu einem erheblichen Teil die Überfischung weiter. Damit die meist dicht an dicht gehaltenen Fische schnell wachsen, werden sie nämlich mit Fischmehl gefüttert. Und das wird eigens für sie produziert. Ein Drittel der weltweit gefangenen Fische wird nur dazu verwendet, um aus ihnen Fischmehl zu machen. So wird für ein Kilogramm Zuchtfisch 3-9 kg Meeresfisch gefangen, pulverisiert und wieder verfüttert. ENERGIE!!!

Und das nicht nur in Zuchtbetrieben am Meer sondern auch hierzulande. Auch wenn konventionelle Züchter zunehmend auf so genannte naturnahe (aber unkontrollierte) Haltung setzen, gibt es sie leider immer noch: die großen Betonbecken, in denen Unmengen an Fischen zappeln – in Wasser, das mit Sauerstoff aus dem Tank belüftet werden muss.

Die blaue Revolution

Marc Mößmer Bio-Fischpionier der ersten Stunde hat derartige Zustände schon vor Jahren als nicht tragbar empfunden. Vor über 15 Jahren hat er gemeinsam mit dem Freiland- und dem damaligen Ernteverband Richtlinien für eine biologische Fischzucht erarbeitet (siehe Infokasten) und die Arge Biofisch gegründet. Die bisherige Bilanz des großen Einsatzes spiegelt sich mittlerweile in über 20 Prozent der gesamten Teichfläche Österreichs wider. 16 Karpfenzuchtbetriebe und zehn Forellenbetriebe bewirtschaften schon 550 ha Teichfläche biologisch.

Lebendige Vielfalt

Einer dieser begeisterten Fischzüchter ist Heinrich Holler vom idyllischen Gut Hornegg in der Steiermark. Bereits im Mittelalter hatte es auf diesem geschichtsträchtigen Boden eine Teichwirtschaft gegeben, die in den 1960er Jahren revitalisiert wurde. In den zahlreichen Naturteichen, findet man nicht nur bekannte Fische wie Karpfen, Zander oder Hecht, auch alte und seltene Fischarten wie Amur Schleie und Rotauge werden hier geschätzt. Doch nicht nur im Wasser tummeln sich unterschiedlichste Schuppenträger, auch rundherum ist einiges los. Denn Biofischteiche sind intakte Lebensräume. So kann man hier noch zahlreiche – zum Teil sehr seltene- Libellen-, Heuschrecken-, Schmetterlings- und Vogelarten beobachten.

Friedvoller Genuss

Durch die geringe Besatzdichte können hier Karpfen und Co einen großen Teil ihres Futters natürlich in den Teichen finden, als Zusatzfutter gibt es nur bestes Biogetreide. Friedfische sind somit ökologisch die empfehlenswertesten Fische. Und auch kulinarisch werden sie langsam wieder entdeckt. „Kaum jemand wusste mehr, wie gut diese eigentlich schmecken“, berichtet Herr Holler. Am schlechten Ruf etwa des Karpfens war keineswegs dieser selbst schuld. Die Fische an sich haben nämlich einen ausgezeichneten Geschmack. „ Aber man schmeckt die falsche, zu intensive Haltung“, erklärt der Fischereimeister. Er kann sich regelmäßig über bekehrte Seelen freuen, die seine Fische oft mit dem Kompliment bedenken: „Der schmeckt ja gar nicht nach Karpfen!“

Schlaue Verwertung

Aber auch wenn Bio-Karpfen und Co richtig munden – kann man nun nur mehr Friedfische mit gutem Gewissen essen? Die Forelle und andere Jäger brauchen schließlich tierisches Futter und das bedeutet wieder: Fischmehl. Eine effiziente, ökologisch unbedenklich Lebendfutterproduktion ist hier schwierig. Der Preis würde auf das Vierfache und mehr ansteigen, schätzt Herr Holler, und die Fische damit zum absoluten Luxusgut mutieren.
Die Lösung im Bio-Bereich folgendermaßen aus: Man verwendet ausschließlich Nebenprodukte von zertifizierten und für den menschlichen Verzehr gefangenen Fischen. So wird für das Futter der Bio-Fische natürlich nicht extra im Meer gefischt! Das sind dann wohl wirklich Fische ohne Haken…

Was Bio-Fisch ausmacht

Drängeln verboten!

Damit sich die Biofische artgerecht bewegen können, bekommen sie ausreichend Raum. Bei Forellen zum Beispiel mindestens 3-5 mal doppelt so viel wie ihnen in konventionellen Betrieben zugestanden wird.

Fischfutter
In den intakten Teichen finden Friedfische einen großen Teil Ihres Futters selbst. Zusätzlich gibt es höchstens kontrolliertes Bio-Getreide, das natürlich ohne Einsatz von chemisch-synthetischen Dünge- oder Pflanzenschutzmittel erzeugt wurde. Futter für die Raubfische stammt ausschließlich aus den Nebenprodukten von zertifizierten und für den menschlichen Verzehr gefangenen Fischen.

Keine Antibiotika

In der konventionellen Zucht ist aufgrund der Dichte der Fische das Risiko für Infektionen sehr groß. Daher werden zum Teil großflächig Antibiotika und andere „Hilfsmittel“ eingesetzt. Das ist bei Biofischen undenkbar.

Natürliches Wachstum
Biofische werden nicht mit chemischen Wachstumsförderern behandelt und auch ohne Einsatz von Hormonen vermehrt.

Naturteiche
Betonbecken, die künstlich mit Sauerstoff belüftet werden kommen für Bio-Fische nicht in Frage. Hier wird auf natürlich Teiche mit natürlichen Zuflüssen Wert gelegt. Der übliche Schilfgürtel sieht nicht nur schön aus sondern ist auch Lebensraum für zahlreiche Tierarten.

Gentechnik-frei
Hier ist mittlerweile leider nicht nur das Futter gemeint sondern auch die Fische selbst. Auch sie werden in den USA & Europa (Norwegen) bereits gentechnisch verändert, damit sie schneller wachsen und belastbarer sind. Gentechnisch veränderte Lachse stehen dort kurz vor der Markteinführung.

Was Fisch so gesund macht

Fisch liefert sehr hochwertiges Protein, mit vielen essentiellen Aminosäuren, ist reich an fettlöslichen Vitaminen und auch Mineralstoffen. Besonders wertvoll sind seine ungesättigten Fettsäuren. Fischmahlzeiten zeichnen sich aber vor allem dadurch aus, dass sie eine besonders hohe Nährstoffdichte haben, also viele Nährstoffe aber wenige Kalorien enthalten. Außerdem ist Fisch leicht verdaulich und dadurch sehr verträglich.


3 Sinne für frischen Fisch

Geruchstest: Finger weg, wenn’s streng riecht! Frischer Fisch riecht angenehm.
Optische Prüfung: Die Augen und Schleimhäute müssen prall, klar und glänzend sein, die Kiemen rot – keinesfalls braun oder weiß.
Drucktest: Frisches Fleisch ist elastisch, Druckstellen dürfen nicht zu sehen sein.

 

Biofisch-Gewinnspiel

Gleich mitmachen und gewinnen. Bis Freitag werden Gutscheine für 20 Sets zu je 3 Aufstrichen Tramezzini Forelle, Tramezzini Lachs und Lachs Nudel Salat verlost, welche am Samstag, 25.10.08 am Biobauernmarkt Freyung/Wien beim Biofisch-Stand eingelöst werden können. Wert pro Set ca. € 9,-. (Barablöse oder spätere Einlösung/Abholung nicht möglich).*

Frage:
Die blaue Revolution in Österreich: ARGE B . . . . . .  h

Bitte nicht mehr mitmachen – Teilnahmeschluss war der 24.10.2008 !

*Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahmeschluss ist der 24.10.2008. Die Teilnehmer sind einverstanden, per E-Mail oder Post über interessante Angebote und News von biologisch.at und ARGE Biofisch informiert zu werden. Das Einverständnis kann jederzeit und ohne Angaben von Gründen widerrufen werden.

Quelle & weitere Infos:
www.biofisch.at

 

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