EHEC auf Bio-Gurke: Vermutlich beim Abladen im Groß- Markt kontaminiert

Foto: stock.xchng

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Bio-Produkte nicht mehr oder weniger gefährdet als konventionelle – EHEC-Fälle in der Vergangenheit waren nicht auf die Besonderheiten der biologischen Bewirtschaftung zurückzuführen.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat den aktuellen EHEC-Erreger auf vier Gurken aus dem Hamburger Großmarkt gefunden. Drei der Gurken stammten aus Spanien, die Herkunft der vierten ist ungeklärt. Eine der drei spanischen war eine Bio-Gurke, die von der Firma Frunet Bio aus Malaga stammte. Das Unternehmen erklärte, es gebe bei ihnen keine EHEC-Erreger. Die Kontamination sei vermutlich beim Entladen im Großmarkt passiert. Vorsorglich nahm der Handel spanische Gurken aus den Regalen.

Frunet Bio hat nach eigenen Angaben 2002 auf die Produktion von Bio-Obst und Gemüse umgestellt und setzt damit rund 15 Millionen Euro im Jahr um. Auf der Webseite heißt es: „Wir arbeiten zusammen mit Kunden in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Skandinavien. Unsere Kunden sind in erster Linie Supermarktketten und Naturkostgroßhändler.“ In den Tagesthemen sagte Frunet-Sprecher Richard Coepenberg, die Gurken hätten seinen Betrieb nachweislich unbelastet verlassen und seien am 16. Mai in Hamburg eingetroffen. Der Kunde habe kurz darauf per Mail mitgeteilt, die Palette mit der losen Ware sei beim Transport umgekippt. Er werde die beschädigten Gurken aussortieren und nur die bezahlen, die noch zu verkaufen seien. Frunet gehe davon aus, dass die Gurken auf diese Weise verunreinigt worden sein könnten. Dies erklärt jedoch nicht, warum EHEC-Erreger auch auf konventionellen spanischen Gurken und einer mit unbekannter Herkunft gefunden wurden. Eine mögliche Ursache könnte belastetes Gießwasser sein.

Das Robert-Koch-Institut forderte die Verbraucher bereits am Dienstag auf, „Tomaten, Salatgurken und Blattsalate insbesondere in Norddeutschland nicht roh zu verzehren.“ Im Lebensmitteleinzelhandel wurden spanische Salatgurken flächendeckend aus dem Sortiment genommen. Aldi Nord verzichtete sogar auf anderes Gemüse aus Spanien. Wie sich die allgemeine EHEC-Angst und die EHEC-Funde bei Bio-Gurken auf den Absatz an grüner Frische im Fachhandel auswirken werden, ist unklar.

BÖLW: Bio-Produkte nicht mehr oder weniger gefährdet als konventionelle

In einem Infoblatt macht der BÖLW deutlich, dass im Bezug auf EHEC Bioprodukte nicht mehr oder weniger gefährdet sind als konventionelle. „Eine Gruppe von führenden Mikrobiologen und Ökolandbau-Forschenden beschäftigt sich seit drei Jahren wissenschaftlich mit dem Thema EHEC und untersucht alle möglichen Einfallstore. Sie konnten keine spezifischen Bio-Risiken feststellen. Die EHEC-Fälle in der Vergangenheit waren nicht auf die Besonderheiten der biologischen Bewirtschaftung zurückzuführen“, schreibt der BÖLW.

Quelle & weitere Infos:
www.schrotundkorn.de

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