Die zwei hauptverdächtigen Bestandteile sind Mineralöl und Sodium-Lauryl-Sulfat, ein bekanntes Hautallergen.
Piscataway (pte/15.08.2008/11:00) – Forschungen mit Mäusen legen nahe, dass Feuchtigkeitscremes das Risiko des Entstehens von verbreiteten Formen von Hautkrebs erhöhen können. Der leitende Wissenschaftler Allan Conney betonte jedoch laut New Scientist, dass derzeit noch nicht nachgewiesen sei, dass diese Auswirkungen auch beim Menschen auftreten. Gemeinsam mit seinen Kollegen von der Rutgers University http://www.rutgers.edu entdeckte Conney zufällig, dass Feuchtigkeitscremes die karzinogenen Effekte von Schädigungen durch UV-Licht verstärken können. Eigentlich hatten die Forscher untersuchen wollen, wie Koffeinwerte das Entstehen von Hautkrebs beeinflussen. Anscheinend wurden dabei entsprechende Cremes als Trägersubstanz für das Koffein eingesetzt. Dabei zeigte sich jedoch eine völlig unerwartete karzinogene Aktivität. Details der Studie wurden im Journal of Investigative Dermatology http://www.nature.com/jid veröffentlicht.
Das Team testete mit Dermabase, Dermovan, Eucerin und Vanicream vier gängige Produkte an haarlosen Mäusen, die zuvor 20 Wochen lang zwei Mal wöchentlich UV-Strahlung ausgesetzt wurden. Die Folge war ein hohes Risiko später an einer nicht tödlichen Form von Hautkrebs zu erkranken. Die Tiere, die mit Feuchtigkeitscremes behandelt worden waren, bildeten mehr und größere Tumore in rascherer Folge aus. Es entstanden Basaliome und Plattenepithelkarzinome, aber keine viel gefährlicheren Melanome. Bisher ist völlig unklar, welche Bestandteile verantwortlich sind. Die zwei Hauptverdächtigen sind jedoch Mineralöl und Sodium-Lauryl-Sulfat, ein bekanntes Hautallergen.
Die Forscher testeten in der Folge eine selbst hergestellte Creme ohne diese beiden Inhaltsstoffe. Dieses für das Patent angemeldete Produkt führte zu keinem signifikanten Anstieg der Tumorbildung. Einige der Cremes, die zu einem erhöhten Risiko führten, enthielten jedoch keinen der verdächtigten Bestandteile. David Leffell von der Yale School of Medicine http://medicine.yale.edu wies auf entscheidende Unterschiede zwischen Mäusen und Menschen hin. Der nicht an der Studie beteiligte Wissenschaftler betonte, dass die Haut von Mäusen deutlich dünner sei. Daher könne nicht einfach angenommen werden, dass die gleichen Auswirkungen auch beim Menschen auftreten. Es gäbe verschiedene Inhaltsstoffe, die bekanntermaßen bei Mäusen krebserregend wirkten aber beim Menschen nicht. "Feuchtigkeitscremes werden von mehr Frauen als Männern benutzt. Ein relativer Anstieg von Hautkrebserkrankungen bei Frauen ist jedoch bisher nicht festgestellt worden."
Quelle: Pressetext Austria