Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Tiere und Pflanzen kontraproduktiv

Bis ein Handelsembargo in Kraft tritt, boomt der Handel mit den bedrohten Arten noch stärker.

London/Wellington – CITES – die Konvention zur Einschränkung des Handels mit bedrohten Arten http://www.cites.org wurde eigentlich dafür gegründet, um gefährdete Tiere und Pflanzen zu schützen. Arten, die schützenswert scheinen, geraten jedoch vor Inkrafttreten der gesetzlichen Bestimmungen noch stärker in Bedrängnis, so ein französicher Forscher: Bis nämlich ein Handelsembargo in Kraft tritt, boomt der Handel mit den bedrohten Arten noch stärker, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist http://www.newscientist.com.

"Es geht vor allem um jene Zeitspanne zwischen dem Vorschlag eines Handelsembargos und dem Inkrafttretens der gesetzlichen Vorschrift", erklärt Philippe Rivalan von der Paris-Sud-Universität. 46 Tierspezies wurden genau analysiert. "Beunruhigend ist die große Menge der getöteten Tiere", so der Forscher. Ca. 2.800 Ägyptische Landschildkröten – die Hälfte der gesamten Population – und 5.500 Geoffreys-Katzen – ein Zehntel der gesamten Population – wurden während dieser "Schwebezeit" getötet. Um diese gefährdeten Tiere zu schützen, muss die Zeitspanne zwischen dem Schutzvorschlag und der legalen Durchsetzung verkürzt werden. Zur Zeit beträgt diese mindestens 240 Tage und in Einzelfällen sogar fast doppelt so lange. Auch im Fischfang herrschen bedenkliche Zustände. Der Exekutivdirektor der Western and Central Pacific Fisheries Commission http://www.wcpfc.int , Andrew Wright, hat gegenüber dem Pacific Magazine, Bedenken über die illegale Fischerei im Stillen Ozean geäußert. Die illegalen Fischereiaktivitäten in den Hoheitsgewässern von Französisch Polynesien über die Cook Inseln bis nach Kiribati nimmt angeblich stark zu. Fischkutter südamerikanischer Staaten sollen hier vermehrt unterwegs sein, da die Zahl der Fische im östlichen Pazifik stark zurückgegangen ist. Laut einer erst kürzlich geschaffenen Kommission mit Sitz in Mikronesien dürfen im Zentral- und Westpazifik nur Schiffe mit Flaggen der Mitgliedsstaaten in dieser Region fischen – die lateinamerikanischen gehören nicht dazu. Deren Fischereiaktivitäten in dieser Region werden daher als illegal angesehen", so Wright.

Die Fischerei als einer der wichtigsten Wirtschaftszweige dieser Region – mit einem Wert von jährlich rund $ 2 Mrd. – sollte durch die Kommission geschützt werden. Vor kurzem forderte der Neuseeländische Fischerei-Minister Jim Anderton beim jährlichen Treffen der Pacific Island Forum Fisheries Agency http://www.ffa.int , dass der Tunfischfang vor allem den pazifischen Staaten zu Gute kommen sollte. Die Inselstaaten würden viel zu wenig von dieser Einnahmequelle profitieren, so der Minister.

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