FSC-zertifizierte Produkte geben dem Endverbraucher die Möglichkeit, sich aktiv für ein Produkt aus verantwortungsvoller Waldbewirtschaftung zu entscheiden.
Die international anerkannte gemeinnützige Organisationen „Forest Stewardship Council“(FSC) wurde mit demZiel gegründet, Wälder nachhaltig und vorbildlich zu bewirtschaften. Illegale Holznutzung und Waldzerstörung sind in Wäldern, die an diesen Programmen teilnehmen, verboten. Auch ökonomische und soziale Aspekte der Nutzung unterliegen strikten Regeln. Strenge Kontrollen und eine transparente Verarbeitungskette sichern die Glaubwürdigkeit.
Mittlerweile werden in vielen Baumärkten und Möbelhäusern FSC-Produkte angeboten, vom Bauholz über Parkettböden bis zum fertigen Möbel. Auch Papierprodukte können zur Gänze oder zu einem ausgewiesenen Anteil aus FSC-Holz bzw. -Holzfasern bestehen. Über die im Label enthaltene Lizenznummer lässt sich auf der frei zugänglichen Datenbank http://info.fsc.org/ nachprüfen, welches zertifizierte Unternehmen hinter dem jeweiligen Produkt steckt.
Nur einige Beispiele aus der Datenbank
– Druckerei Jentzsch – http://info.fsc.org/Detail?id=a0240000005sQiMAAU
– CEWE FOTOBUCH – http://info.fsc.org/Detail?id=a0240000005vWFhAAM
– Eduscho/Tchibo – http://info.fsc.org/Detail?id=a0240000005sW94AAE
– Faber Castell – http://info.fsc.org/Detail?id=a0240000005sUqUAAU
– mafi Naturholzboden – http://info.fsc.org/Detail?id=a0240000005sUiBAAU
FSC – Geschichte & Mitglieder
Der FSC wurde als unabhängige, gemeinnützige Nicht-Regierungsorganisation 1993 als ein Ergebnis der Konferenz „Umwelt und Entwicklung” in Rio de Janeiro gegründet. Durch seine Struktur als Mitgliedschaftsorganisation bietet der FSC eine Diskussionsplattform für unterschiedliche Interessensgruppen und ermöglicht demokratische Beteiligungs- und Entscheidungsfindungsprozesse. Mitglieder sind aus den unterschiedlichsten Hintergründen und Vertreter von Umwelt-und sozialen Nichtregierungsorganisationen, dem Holzhandel, der Forstwirtschaft, aus Organisationen indigener Völker, Gruppen kommunaler Forstwirtschaft, Einzelhändler und Hersteller, Waldzertifizierungs-Organisationen, sowie einzelne Waldbesitzer.
FSC-LABEL
Nur zertifizierten Unternehmen ist es erlaubt, ihre Endprodukte aus FSC-Materialien mit dem jeweiligen Label zu versehen. Das Zertifikat behält für 5 Jahre seine Gültigkeit, wobei jährliche Überwachungsaudits durch den Zertifizierer anstehen. Nach 5 Jahren beginnt der Prüfzyklus von neuem und es werden alle Elemente des Managementsystems erneut umfassend geprüft.
Folgende Kriterien müssen erfüllt sein:
- Einhaltung der Gesetze und FSC-Prinzipien
- Besitzansprüche, Landnutzungsrechte und Verantwortlichkeiten: klar definiert, dokumentiert, rechtlich verankert
- Rechte der eingeborenen Volksgruppen anerkennen und respektieren
- Soziales und ökonomisches Wohlergehen der Arbeitnehmer und lokalen Bevölkerung langfristig erhalten/vergrößern
- Effiziente Waldnutzung, dadurch langfristig wirtschaftlich tragbar und ökologische und soziale Vorteile
- Erhaltung der biologischen Vielfalt, Ökosysteme, Landschaften, ökologischen Funktionen und Unversehrtheit des Waldes
- Bewirtschaftungspläne angepasst an Betriebsgröße und Bewirtschaftungsintensität
- Kontrolle und Bewertung von Waldzustand, Erträgen der geernteten Waldprodukte, Handels- und Verwertungskette, Bewirtschaftungsmaßnahmen, sozialen und ökologischen Auswirkungen
- Erhaltung von Wäldern mit hohem Schutzwert
- Plantagenbewirtschaftung in Übereinstimmung mit Prinzipien und Kriterien
Verschiedene FSC Label-Arten
FSC-100%, FSC-Mix, FSC-Mix mit Recyclinganteil, „FSC-Recycled“ Zur Übersicht
Kritik
Umweltschutzorganisationen beobachten eine schwindende Integrität und Glaubwürdigkeit des FSC-Systems aufgrund einer schnell wachsenden Anzahl von umstrittenen Zertifizierungen in diversen Regionen mit großer Sorge. Trotzdem unterstützt z.B. Greenpeace den FSC weiterhin und ist überzeugt, dass der FSC derzeit noch immer das einzige weltweit operierende System ist, dem es gelingen kann, die Bedingungen vor Ort in den Wäldern tatsächlich zu verbessern. Trotz der vorherrschenden Probleme glaubt Greenpeace, dass der FSC über eine geeignete Rahmenstruktur verfügt sowie über Grundsätze und Richtlinien, die, wenn sie konsequent angewandt werden, sozial und ökologisch wünschenswerte Bedingungen und Abläufe garantieren können. Greenpeace gibt Lösungsansätze und ist überzeugt, dass durch eine Kooperation aller FSC-Unterstützer die Probleme überwunden werden können.
Was kann ich zur Förderung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung tun?
- Frage beim Kauf von Holz und Holzprodukten konsequent nach der Herkunft und Holzart und kaufe wann immer möglich einheimisches Holz aus Österreich oder den Nachbarländern, wenn immer möglich FSC zertifiziert.
- Verzichte auf Holz aus den Tropen, auch dann, wenn es das FSC-Siegel trägt. Weite Transportwege und die Undurchschaubarkeit seiner Herkunft machen Tropenholz zu einer gefährlichen Wahl.
- Achte bei Papier auf das FSC-Label und das Blaue-Engel-Zertifikat und wähle wann immer möglich Recycling-Papier. Von FSC-Mix ist abzuraten, da ein Teil der Fasern darin nicht zertifiziert sein muss und sogar aus problematischen Quellen stammen kann.
- Spare Papier! Am Arbeitsplatz wie zu Hause.
- Benutze waschbare Lappen statt Haushaltspapier. Benutze waschbare Handtücher anstatt Einwegpapier. Geh sparsam mit Toilettenpapier um.
Holz-, Papier- und Labelratgeber:
Greenpeace-Holzratgeber
WWF-Labelratgeber “Holz- und Papierprodukte”
Quellen: