Agrarindustrie übernimmt schön langsam Landwirtschaft. Foto: stock.xchng
Bäuerliche Strukturen und Erholungslandschaften sollen mit agrarindustriellen Großbauten zerstört werden.
Auf Kokosfaservlies mit Flüssigdünger sollen in einem 25 Hektar großen Glashausprojekt in Bierbaum, in der Thermen- und Kurortgemeinde Bad Blumau Tomaten, Paprika und Gurken produziert werden. Für diesen Zweck soll eine Großhandelsfirma, die bisher schon SPAR beliefert, bereits große Ackerflächen aufgekauft haben, die teilweise im Hochwasserüberschwemmungsgebiet liegen.
Petition zur Verhinderung von Agrarindustrie in Bad Blumau
Über 1000 Menschen haben die Petition bereits unterschrieben – ZUR PETITION
Dürfen Politiker zuschauen oder gar mitspielen, dass nun auch in Österreich Lebensmittelkonzerne z.B. über ihre Großhändler den Bauern schrittweise die Produktion aus der Hand nehmen und gut gegliederte bäuerliche Strukturen und Erholungslandschaften mit agrarindustriellen Großbauten zerstört werden?
Sollte das in dieser Gemeinde durchgehen, werden bald andere Kaufhausketten dies nachmachen und die Produktion lukrativer Sparten an sich reißen.
Wo bleiben die Gesetzesanträge der Bauernvertreter, um diesen Grundverkauf an Agrarindustrielle sowie die Größe deren Betriebsanlagen zu begrenzen? In Medien den Schutz bäuerlicher Betriebe zu versprechen ist zu wenig.
Ebenso alarmierend ist, dass die Hundertwassertherme Rogner Bad Blumau um den Fortbestand ihrer geothermischen Heizung bangen muss, weil das riesige Glashausprojekt ebenfalls über eine neue geothermische Bohrung mit Heizenergie versorgt werden soll.
Obwohl die geplante Thermalbohrung nur 3,5 km von der Geothermie Rogner entfernt ist, und in der Wasserrechtsverhandlung sogar eingestanden wurde, dass unterirdische Zusammenhänge nicht auszuschließen sind, möchte die Behörde grünes Licht geben, vielleicht auch, weil die Gemeindeführung bisher mitgespielt hat und erst jetzt auf Intervention der Therme prüfen lässt, ob dieses weit über die ortsübliche Landwirtschaft hinausgehende Großprojekt überhaupt mit dem rechtsgültigen Entwicklungsleitbild der Gemeinde vereinbar ist…
Quelle:
Kommentar von Karl Semmler auf www.change.org