Silvia Fischer ist begeistert von Krautkoopf & Co
Bio-Zwiebel aus Ägypten oder Äpfel aus Neuseeland finden sich in fast jedem Supermarktregal. Immer mehr Menschen lehnen es jedoch ab, Lebensmittel aus entfernten Ländern zu kaufen und damit einen umweltschädigenden Transport zu unterstützen. Sie wollen frische Produkte aus der Umgebung. In den letzten Jahren sind mehrere private, selbstverwaltete Vereine in Wien entstanden, die gemeinsam Bio-Lebensmittel direkt vom Bauern einkaufen. Diese Einkaufsgemeinschaften für Konsumenten nennen sich Food-Coops.
Silvia Fischer ist begeistert von dieser Entwicklung und freut sich, dass das Interesse an gesunden Lebensmitteln in der Bevölkerung enorm wächst. “Es gibt immer mehr Menschen, die nicht nur Bioqualität konsumieren möchten, sondern einen Schritt weiter gehen und ein wichtiges Kriterium in der Regionalität sehen. Wenn wieder mehr in Bioläden gekauft wird und sich FoodCoops immer weiter verbreiten, schaffen wir es vielleicht noch, eine Industrialisierung der Landwirtschaft zu verhindern. Denn wenn das passiert, und wir sind auf dem Weg dorthin, gibt’s keine kleinbäuerlichen Strukturen mehr, welche gesunde Böden, glückliche Tiere, Artenvielfalt, etc. fördern, sondern Monokulturen, Massentierhaltung, tote Böden und unfaire Arbeitsbedingungen. Nur um ein Beispiel zu nennen: das Bio-Gebäck, welches wir im Supermarkt erhalten, stammt nicht von den kleinen Biobäckern (die das Mehl von den umliegenden Bauern beziehen) sondern von riesigen Backfabriken, die hauptsächlich konventionelle Ware für die großen Lebensmittelkonzerne herstellen. Das Biogebäck läuft nebenbei mit und wird auf dieselbe industrielle Weise hergestellt. Es wird ein passender Firmenname kreiert wie z.B. Anitas Backstube, dahinter steht jedoch eine große Backfabrik”, so Silvia Fischer, die vor allem Klein- und Mittelunternehmer mit biologisch.at eine Gratis-Vermarktungsplattform bietet – hier im Bio-Verzeichnis zu finden!
Radio-Beitrag anhören (mp3)
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Sendetermin war der 9.2.2012, 09:12, Radio Wien – Guten Morgen Wien
Quelle:
Radio Wien
Ein Kommentar
Diese ganze Diskussion ist schon ziemlich interessant:
Regionale Produkte hier in Deutschland erhält man am ehesten in den Hofläden + angeschlossenem Lieferservice. In den Supermärkten müssten solche Produkte speziell gekennzeichnet werden. Aber mal ganz ehrlich: die Auswahl an regionalen Produkten ist doch ziemlich begrenzt, wie einige Obstsorten, Gemüse oder Honig – das sind ja die klassischen Produkte, aber alles andere ist doch überwiegend importiert. Ich sage dazu: jeder soll das essen, wovon er/sie überzeugt ist und sich nicht zusätzlich verwirren lassen. Wenn es um Wachstum geht, sollte die Biobranche sich mehr darauf konzentrieren, Produktvielfalt statt Einfalt zuzulassen. Das ist aber immer eine Entscheidung des Kunden und des Einzelhändlers.