Niemand von uns muss in einem kalten Raum sitzen, um die Umwelt zu schonen. Man kann jedoch, mit der richtigen Auswahl eines Heizsystems, aktiv für die Umwelt sowie den Erhalt von Rohstoffen einsetzen. Weg von Erdöl und Erdgas, hin zu biologischen, regenerativen Alternativen.
Wie Ihnen dieser Umschwung gelingt und worauf Sie achten sollten, erfahren Sie im Folgenden:
Wie gelingt umweltschonendes Heizen?
Ganz gleich für welche Heizmethode Sie sich entscheiden, es gibt Tipps und Tricks, um die Umwelt aber auch den eigenen Geldbeutel zu schonen. Beginnen Sie bei Ihrem Lüftungsverhalten. Stickige Räume sorgen für Kopfschmerzen sowie eine gedrückte Stimmung. Auch in den kalten Wintermonaten können Sie gerne das Schlaf-, Wohn- und Esszimmer lüften. Um Geld zu sparen und die erzeugte Wärme nicht zu verschwenden, sollten Sie jedoch immer vor dem Einschalten der Heizung lüften. Am besten führen Sie eine Stoßlüftung am Morgen durch, bevor Sie das Haus verlassen. In der Küche und dem Badezimmer sollten Sie mehrfach täglich lüften, um die Feuchtigkeit abzutransportieren. Schalten Sie hierzu jedes Mal die Heizkörper aus. Sollten Sie ein Eigenheim besitzen oder in Erwägung ziehen eines zu kaufen / zu bauen, gilt es auf die richtige Heizung zu achten. Denn wer sich bei der Sanierung oder dem Einbau der Heizanlage richtig entscheidet, spart über die Jahre immense Summen ein und trägt zum Schutze der Umwelt bei.
Mit Geothermie die Wärme aus dem Erdinneren nutzen
Eine neu auf dem Markt aufblühende Methode, die sich jedoch einem Jahrmillionen alten Prinzip bedient, ist die Geothermie. Der Erdkern besteht aus flüssigem Eisen und Nickel. Um diese beiden Metalle in einen flüssigen Zustand zu versetzten, müssen immense Temperaturen von mehreren tausenden Grad herrschen. Es handelt sich hierbei um eine Temperatur, die seit Jahrmillionen fortbesteht, weswegen Wissenschaftler der Frage nachgingen, ob es nicht möglich sei, die Temperatur zum Heizen zu nutzen. Die Antwort war ein klares Ja, worauf die Geothermie Heizungen entwickelt wurden.
Bei der Geothermie für private Anwendungen müssen Ihre Heizleitungen sicherlich nicht mehrere hunderte oder tausende Kilometer tief in das Erdreich gelangen. Vielmehr wird in den Bereichen bis zu 400 Meter unter der Erde gegraben. Mittels einer Wärmepumpe wird die sich dort befindliche Temperatur gesammelt und zu Ihnen in die Wohnung geleitet.
Solarthermie wandelt Lichtenergie um
Ein weiteres Heizmedium, das sich fernab entstehender Wärme bedient, ist die Solarthermie. Sicherlich haben Sie schon auf zahlreichen Dächern die großen Solarkollektoren gesehen. Deren Aufgabe ist es, die Wärmestrahlung der Sonne einzusammeln und über Flüssigkeiten in Leitungen in das Hausinnere zu transportieren. Um möglichst viel Energie aus dem Sonnenlicht zu filtern, sind die Kollektoren in tiefem Schwarz gehalten. Zu unterscheiden ist bei der Solarthermie die aktive und passive Wirkungsweise. Aktiv sind Kollektoren, die gezielt die Wärme sammeln, speichern und nutzbar machen. Passiv hingegen werden Fenster bezeichnet, die so gelegen sind, dass sie im Winter von der Sonne angestrahlt werden und damit die Räume aufheizen.
Holz: Ein nachwachsender Rohstoff
Was in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten ist, kommt nun als regeneratives Heizverfahren wieder vermehrt auf den Markt. Das Heizen mit Holz kann zahlreiche Gesichter annehmen, weswegen es sich für die unterschiedlichsten Haushalte eignet. Holz kann in diversen Formen zu Wärme umgewandelt werden. Für den Holzkessel oder den Einzelofen kommen Holzscheiden zum Einsatz.
Der Einzelofen ist für viele Menschen eine willkommene Gelegenheit, das Raumdesign mit einem praktischen Heizverfahren zu verbinden. Denn durch den kleinen Ofen, in dem das Flackern des Feuers beobachtet werden kann, zaubern Sie einen schönen Gegenpol zur draußen klirrenden Kälte.
Besondere Heizungssysteme bedienen sich Holzschnitzel oder auch Pellets. Diese Modelle zeichnen sich durch ihre besonders praktische Anwendung aus. Denn die Nutzenden müssen nicht per Hand Holz nachlegen. Vielmehr findet dies automatisiert statt: Durch eine Förderschnecke werden die Pellets oder Schnitzel in den Kessel geführt. Beim Heizen mit Pellets greifen Sie auf Holz-Abfall zurück. Dieser wird in kleine, genormte Kapseln gepresst und anschließend als Heizstoff vertrieben. Somit kann Holzabfall sinnvoll genutzt werden und die Umwelt wird geschont.
Mit Biogas zur regenerativen Heizung?
Eine weitere regenerative Methode ist das Heizen per Biogasanlage, die jedoch nicht überall zur Verfügung steht. Denn Biogas entsteht durch biologische Abfälle, die dann in einer hochsicheren Kammer den Vergärungsprozess durchlaufen. Da die Anlagen sehr teuer sind, werden Sie meist nur in den ländlichen Regionen aufgebaut. Hier kann der Bioabfall schnell eingesetzt und umgewandelt werden.
Nach der Vergärung muss das Biogas weiter aufbereitet werden. Denn eine herkömmliche Heizung könnte mit dem methanarmen Gas nicht arbeiten. Bei der sogenannten “Wäsche” werden CO2 sowie Schwefel aus dem Gas gefiltert. Aufgrund dessen kommt es zu einer hohen Sättigung an Methan, sodass sein Anteil auf über 98 Prozent ansteigen kann. Dieses Biomethan eignet sich nun zum Betreiben von Heizungsanlagen, aber auch zum Betreiben von Erdgas-Automobilen.