Saubere Energie für Österreich und Netzstabilität für Europa

Mitte Mai wurde in Vorarlberg das weltweit modernste Pumpspeicherkraftwerk eingeweiht: Kopswerk II.

Rund 400 Mio. Euro hat der Betreiber, die Vorarlberger Illwerke AG, in dieses Zukunftsprojekt investiert. Nach einer Bauzeit von vier Jahren ist das Kraftwerk bereits seit Ende 2008 erfolgreich am Netz. Maßgebliche Komponenten für das Kopswerk II wurden von Voith Hydro geliefert. Das Heidenheimer Unternehmen ist weltweit führend in Pumpspeichertechnologie.

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Der Kops-Stausee inVorarlberg

Als Sprecher aller am Bau von Kopswerk II beteiligten Lieferanten dankte Voith-Vorstandsvorsitzender Dr. Hubert Lienhard in einem Grußwort den Verantwortlichen der Illwerke AG für die gute Zusammenarbeit: "Wir alle sind stolz, dass wir unseren Beitrag für dieses Vorzeigeprojekt leisten durften. Alle Projektbeteiligten wünschen dem Kopswerk II und seinen Betreibern eine gute, ertragreiche Zukunft und einen allzeit unfallfreien Betrieb."

Pumpspeicherkraftwerke sind das Rückgrat moderner Stromversorgung. Angesichts des weltweit wachsenden Anteils an regenerativen Energien aus Wind- oder Solarkraftwerken in den Stromnetzen wird ihre Bedeutung in den nächsten Jahren weiter wachsen. Je nach Bedarf können sie binnen Sekunden Strom produzieren und ins Netz einspeisen oder überschüssigen Strom aus dem Netz aufnehmen und speichern.

Das Kopswerk II setzt hinsichtlich verfügbarer Leistung und Reaktionsgeschwindigkeit Maßstäbe: Es kann innerhalb von Sekunden bis zu 525 Megawatt Spitzenenergie ins Netz einspeisen oder bis zu 450 Megawatt nicht gebrauchter Energie aus dem Netz aufnehmen.

Jeder der drei Maschinensätze besteht aus einer Peltonturbine, einem Motorgenerator, einem Anfahrwandler und einer Speicherpumpe. Dass im Kopswerk II getrennte Maschinensätze mit separater Pumpe und Turbine statt wie üblich Pumpturbinen eingesetzt werden, hat gute Gründe: Die Maschinensätze sind für den so genannten hydraulischen Kurzschlussbetrieb ausgelegt, d.h. Speicherpumpe und Turbine können gleichzeitig arbeiten. Ein Teil des gepumpten Wassers wird durch die Turbine abgearbeitet. Der Maschinensatz kann dadurch exakt die Menge Strom aus dem Netz aufnehmen, die gerade zur Verfügung steht.

Moderne Stromnetze mit ihrem schnell wachsenden Anteil an Windenergie verdanken ihre Stabilität maßgeblich Pumpspeicherkraftwerken wie dem Kopswerk II. Wind weht nicht gleichmäßig. Bei starkem Wind dienen Pumpspeicherkraftwerke als Speichermedium, d.h. der "überflüssige" Strom wird aus dem Netz genommen und dazu verwendet, um Wasser in das Rückhaltebecken zu pumpen. Bei schwachem oder keinem Wind wird das im Reservoir gespeicherte Wasser dann zur Erzeugung des dann im Netz "fehlenden" Stroms eingesetzt.

Derzeit arbeitet Voith Hydro an weiteren großen Pumpspeicherprojekten in Deutschland, Spanien, Nordamerika und Südafrika.

Quelle:

Voith Hydro

 

 

Ein Kommentar

  1. Patrick Lanquetin 12. Februar 2012 um 14:17

    Ich wohne in Titol bekomme auch ich in Innsbruck von da einen Teil meines Stromes her?

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