Stiftung Warentest: Mineralöl im Schokolade von Adventkalendern

Scho­kostück­chen von 9 Kalendern enthielten sogar besonders kritische Mineral­ölbestand­teile.

Türchen für Türchen mehr Vorfreude auf Weih­nachten – von wegen: Die Stiftung Warentest hat Rück­stände von Mineral­ölen und ähnlichen Substanzen in der Schokolade von 24 Advents­kalendern für Kinder nachgewiesen. Einige der Mineral­ölbestand­teile könnten krebs­er­regend sein. Sie dürften vorrangig aus den Karton­verpackungen stammen, die aus recyceltem Altpapier hergestellt wurden. Eine der weiteren Mineralöl-Quellen: Maschinenöle aus der Produktions­kette.

Hoch belastet: Arko, Confiserie Heilemann, Rausch

Nicht aus Neugier, sondern wegen eines dringenden Verdachts hat die Stiftung Warentest die Türchen von 24 handels­üblichen Advents­kalendern schon vor dem 1. Dezember geöffnet: Gesund­heits­schädliche Mineralöle könnten die Schokolade belasten. Tatsäch­lich haben die Tester in jeder Kalenderschokolade Mineralöle und verwandte Substanzen nachgewiesen. Die Scho­kostück­chen von 9 Kalendern enthielten sogar besonders kritische Mineral­ölbestand­teile. Es handelt sich um sogenannte aromatische Mineralöle. Ein Teil davon steht in Verdacht, Krebs zu erregen. Besonders hoch waren die Gehalte an aromatischen Mineral­ölen in den Kalendern von Arko, der Confiserie Heilemann und Rausch. Doch Substanzen, die womöglich krebs­er­regend sein können, haben in Lebens­mitteln nichts zu suchen. Die Tester kennen bei diesen kein Pardon und haben alle 9 Advents­kalender mit diesen Substanzen an das Ende der Testtabelle gestellt (siehe Spalte „Aromatische Kohlen­wasser­stoffe“). Aus gesundheitlicher Vorsorge sollten Verbraucher – insbesondere Kinder – diese Schoko­laden nicht verzehren (siehe auch Unser Rat). Zu den Testergebnissen

Mineralöl im Essen

Bereits Ende September 2011 haben mehr als 400 Vertreterinnen und Vertreter aus vielen gesellschaftlichen Gruppen über die aktuelle Problematik von Mineralölrückständen in Lebensmittelverpackungen diskutiert. Doch dringende Maßnahmen zur Sicherstellung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes wie etwa die Verabschiedung eines Grenzwertes wurden erst einmal wieder verschoben.

Deutschland hat eine sehr hohe Recyclingquote bei der Altpapier­verwertung – aus Umweltschutzgründen eine begrüßenswerte Entwicklung! Doch zugleich ist damit ein massives Problem entstanden, das dringend einer Lösung bedarf:  Recyclingverpackungen können Rückstände in Lebensmitteln verursachen! Während Hygienepapiere wie Toilettenpapiere im Recyclingverfahren diverse Reinigungsprozesse durchlaufen, gilt dies für Lebensmittelverpackungen häufig nicht. Ein Kuriosum, müsste es doch aus gesundheitlichen Gründen umgekehrt sein.

Reis, Nudeln, Backmischungen, Semmel­brösel oder Popkorn für die Mikrowelle werden in Kartonverpackungen angeboten, die oft deutlich zu hohe Mineralölanteile enthalten. Diese Mineralölgemische, die z. B. aus Druckfarben von Zeitungen, Werbeprospekten  oder anderen Kartonver­packungen stammen, gehen in die Lebensmittel über. Zum gesamten Artikel


Quellen:

Stiftung Warentest
Verbraucherzentrale Hamburg

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