Die ersten warmen Sonnenstrahlen sind da und die Krokusse blühen! Doch stellen Sie sich vor: es ist Frühling und in Ihrem Garten wächst keine einzige Blume.
Das ganz normale Massensterben
Ähnlich fühlen sich Österreichs Imker, wenn sie im Frühjahr ihre sorgsam gehegten Bienenstöcke überprüfen. Von 32.000 überprüften Völkern hat ein Viertel den vorletzten Winter nicht überlebt. In einzelnen Gegenden war es sogar die Hälfte. Es gibt wenig Hoffnung, dass sich dieser jahrelange Trend bessert – eher umgekehrt! (Grafik rechts: Verluste Bienenvölker pro Winter in Österreich)
Brummstille am Baum des Lebens
Die Katastrophe zieht weite Kreise. Die Honigbienen stellen nur 9 von 25.000 Bienenarten, auf deren natürliche Bestäubung 90% der Wildpflanzen angewiesen sind. Durch deren stilles Verschwinden droht ein radikaler Einschnitt der Artenvielfalt. In China gibt es heute schon ganze Regionen, in denen Kulturpflanzen ausschließlich künstlich bestäubt werden. Das Leben wehrt sich.
Wie konnte es dazu kommen?
Die meisten Gründe für das Bienensterben sind in der industrialisierten Landwirtschaft zu finden. Monokulturen, der Verlust intakter Ökosysteme, Parasiten und Pestizideinsatz ergeben einen tödlichen Cocktail. Doch viele Zusammenhänge liegen im Dunkeln. Greenpeace hat daher einen umfassenden wissenschaftlichen Report veröffentlicht.
Fröhlich Giftspritzen im Bioland
Als drängendstes, weil am schnellsten lösbares Problem stellt sich der Einsatz von Insektiziden dar. Rund um Österreich wird man schon aktiv, doch Greenpeace hat 7 Giftstoffe identifiziert, die bei uns großflächig eingesetzt werden und nachweislich schädlich für Bienen sind. Unterstützen Sie die Petition von Greenpeace, fordern Sie von Umweltminister Berlakovich ein Verbot der bienentödlichsten Pestizide!
Quelle & weitere Infos:
Greenpeace – bienenschutz.at
Dagmar Urban – Campaignerin für Nachhaltige Landwirtschaft und Gentechnik bei Greenpeace CEE
Was bisher geschah
Im März hat der zuständige EU-Ausschuss ein Verbot der für Bienen tödlichen Neonicotinoide abgelehnt – auch unser österreichischer Landwirtschaftsminister Berlakovic. Neonicotinoide werden in der Landwirtschaft hauptsächlich als Beizmittel für Mais, Sonnenblume und Kürbis eingesetzt oder im Ackerbau und Hausgarten direkt gespritzt. Mehrere internationale Studien belegen, dass sie für Bienen tödlich wirken.
Am 15. Mai 2013 findet nun im Landwirtschaftsausschuss des Parlaments die Abstimmung zum Thema Neonicotinoide in Österreich statt. Diese Petition und auch andere diesbezügl. Petitionen (biologisch.at berichtete bereits über die Petition der Imkerin Waltraud Schmid, die mit 14.591 Unterstützer am 9.4. durch den Abgeordneten Wolfgang Pirklhuber/Grüne ins österreichische Parlament eingereicht wurde) sollen das Interesse der Bevölkerung deutlich machen und den Abgeordneten entsprechend den Rücken stärken – nutzen Sie Ihr BürgerInnenrecht und unterschreiben Sie (auch) diese Petition von Greenpeace – eine europaweite Kampagne!