Wie billig kann bio sein?

Bio ist ein Milliardengeschäft. Supermärkte und Discounter haben das Geschäft längst für sich entdeckt.

6,6 Mrd. Euro gaben die Deutschen 2011 für Bio-Lebensmittel aus — und die Umsätze steigen weiter. Denn auch Supermärkte und Discounter haben das Geschäft längst für sich entdeckt und bieten inzwischen viele billige Bio-Produkte an. Billigangebote, die ihren Preis haben — das belegen Recherchen des ARD-Magazins “Fakt”.

Beispiel Bio-Eier: Bei einem Blick hinter die Kulissen, entdecken die Reporter Produktionsbedingungen wie im konventionellen Bereich. Massentierhaltung nur eben mit Öko-Siegel. Bedingungen, die der Verbraucher so nicht erwartet und seinem Bio-Verständnis widersprechen.

“Fakt”-Reporter recherchieren die Hintergründe der billigen Bio-Lebensmittel. Wie werden Bio-Fleisch, -Obst und -Gemüse produziert? Wir stoßen auf nicht artgerechte Tierhaltung, die Vernichtung von deutschen Bio-Lebensmitteln aufgrund von Billigimporten und qualitativ schlechte Nahrungsmittel. Und alles firmiert unter dem Label “Bio”.

Quelle:
mediathek.daserste.de


biologisch.at-Tipp:

Konsumenten können etwas gegen die Industrialisierung der Bio-Landwirtschaft tun!! Kauft ehrliche Bio-Produkte direkt beim Biobauern, auf Märkten beim Bauern eures Vertrauens, im Bioladen und in FoodCoops (Einkaufsgemeinschaften) und helft mit, unsere kleinbäuerliche Struktur zu erhalten. Zu finden in unserem BioVerzeichnis! Wir sind nicht weit weg von amerikanischen Verhältnissen (siehe Artikel “AMERIKA – Es wird ein Land ohne Bauern”). Natürlich sind Handelsketten ein wichtiger Absatzmarkt für Bio-Produzenten und haben diesen Bio-Boom erst so richtig angeheizt. Aber jetzt ist es an der Zeit, die vielen Klein- und Mittelbetriebe zu unterstützen, indem man auch die oben erwähnten Einkaufsmöglichkeiten nutzt. Denn dann wird die Abhängigkeit von großen Handelsketten geringer, der Kleinbauer erhält wieder gerechte Preise, kann überleben und muss nicht Tierfabriken und Monokulturen weichen.

Ein oft gehörtes Argument, man könne es sich nicht leisten, widerlegt biologisch.at-Betreiberin Silvia Fischer: “Ich kaufe z.B. in einer FoodCoop (Einkaufsgemeinschaft) ein, wo an einem Tag bestellt wird und ein paar Tage später können die Produkte von einem Lager abgeholt werden oder in kleinen Bioläden im Ort. Die einzelnen Produkte sind natürlich teurer als konventionelle, aber man ist nicht verführt, Unnötiges (meist Ungesundes) zu kaufen, da es nicht angeboten wird. Und wenn der Fleischkonsum minimiert wird, spart man natürlich nochmals. Ich gebe weniger Geld aus, wenn ich in 2-3 Bioläden im Umkreis meinen Wochenbedarf decke, als wenn ich im Supermarkt einkaufe. Dies hat nur Vorteile – für meine Gesundheit, meine Umwelt, mein Gewissen, meine Figur, mein Geldbörsl & meinem Mülleimer (Man lernt hochwertige, teure Lebensmittel wieder zu schätzen, im Gegensatz zu billigen, minderwertigen, im Überfluss gekauften Lebensmitteln, die oft im Müll landen …)”.

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