BIO AUSTRIA zum Grünen Bericht 2006:
Der gestern im Parlament diskutierte Grüne Bericht 2006 bestätigt voll und ganz die Forderungen von BIO AUSTRIA Obmann Rudi Vierbauch, dass für die Ökologisierung der österreichischen Landwirtschaft dringend weitere Initiativen notwendig sind, um mit der Entwicklung am heimischen Bio-Markt Schritt halten zu können.
„Dem Bio-Boom im Lebensmittelhandel muss ein Wachstum der österreichischen Bio-Landwirtschaft folgen. Nur so wird es auch in Zukunft möglich sein, den großen Bedarf an Bio-Lebensmitteln durch österreichische Produktion abzudecken und die Wertschöpfung für die heimische Landwirtschaft zu sichern“ – analysiert BIO AUSTRIA Obmann Rudi Vierbauch die Ergebnisse des heute im Parlament diskutierten Grünen Berichts von Landwirtschaftsminister Pröll. Der Grüne Bericht attestiert der Bio-Landwirtschaft nicht das erforderliche Wachstum, um diese Ziele zu erreichen.
Laut Grünem Bericht wurden in Österreich 2006 exakt 361.487 Hektar biologisch ewirtschaftet – dies entspricht ca. 15% der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Gegenüber dem Jahr 2005 ist die biologische Flächenbewirtschaftung nur minimal um 1.118 Hektar angewachsen. Waren es im Jahr 2005 noch 20.104 Bio-Betriebe – so sank diese Jahl im Vorjahr auf 19.986. 2006 war insofern ein schwieriges Jahr, als eine Förderperiode des österreichischen Agrar-Umweltprogramms ÖPUL endete. Folglich konnten Biobauern aus dem Programm zwar aussteigen, aber nicht mehr einsteigen.
Schere zwischen österreichischer Bio-Nachfrage und Produktion wird immer größer
Der langfristige Trend entspricht ganz und gar nicht den Bio-Marktanforderungen: Alleine zwischen 2003 und 2006 haben biologische Lebensmittel am österreichischen Markt mengenmäßig um 21% und wertmäßig um 35% zugelegt. Im Vergleich dazu hat im selben Zeitraum die Bio-Fläche lediglich um 11% zugenommen.
Eine aktuelle ACNielen-Studie errechnete für das Jahr 2007 sogar einen Bio-Rekordumsatz von 600 Millionen Euro und einen Bio-Anteil von 6,1% am österreichischen Lebensmittelmarkt.
"Eine Bio-Offensive unter Einbindung von Verarbeitung, Handel und Politik ist rasch notwendig. Nur wenn wir jetzt alle gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir langfristig den Bio-Standort Österreich sichern und dem Konsumentenwunsch nach heimischen Bio-Lebensmitteln nachkommen“ – so Vierbauch.
Einkommen zwar gestiegen – für viele Bauern bietet aber Bio noch keine ausreichende wirtschaftliche Perspektive
Positiv hervorzuheben ist die Entwicklung der biobäuerlichen Einkommen, welche gegenüber 2005 angestiegen sind und im Durchschnitt 8% pro Betrieb und 4% pro Arbeitskraft über jenen konventioneller Betriebe liegen. „Diese Entwicklung ist zwar positiv, aber für die Umstellung konventioneller Betriebe auf Bio-Landwirtschaft noch nicht ausreichend. Denn Umstellungen gehen oft mit einem großen finanziellen Aufwand einher – da gibt es noch Handlungsbedarf, damit dem Bio-Boom am Markt auch tatsächlich ein Bio-Boom in der Landwirtschaft folgen kann“ – beschließt Vierbauch seine Analyse zum Grünen Bericht.
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